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"Heinzl und die VIPs": Anecken, umfallen und aufstehen

Lugner und seine Neue, die "Fischi", werden von Dominic Heinzl befragt.
Dominic Heinzl baggert heute Abend in der (seichten) Sandkiste der Stars und Sternchen.

Dominic Heinzl gibt nach fünf Jahren Sendepause sein TV-Comeback. Seine Reportage "Heinzl und die VIPs" (20.15 Uhr, ATV) über die Beachvolleyball-WM ist zugleich eine Rückkehr zum österreichischen Privatsender, zu seiner alten Wirkungsstätte. Denn der gebürtige Hollabrunner widmete sich bereits von 1997 bis 2009 im Rahmen seines Magazins "Hi Society" den wesentlichen Fragen der Menschheit: Wer hat einen neuen Lover, wer hat sich getrennt, wer ist gar schwanger? Danach folgte er dem (monetären) Lockruf des ORF und produzierte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab 2010 das weniger bissige Society-Format "Chili", das die hohen (Quoten-)Erwartungen aber nie erfüllen konnte. Ende 2012 wurde die Sendung nach einem (verbalen) Schlagabtausch mit Sido, dem Rapper und damaligen Juror der Castingshow "Die Große Chance", aus dem Programm genommen. Ein K.-o.-Schlag folgte dem anderen. Den Wechsel zum ORF betrachtet Heinzl aber nicht als Fehler: "Unter den damaligen Voraussetzungen würde ich es heute wieder machen. Was mir versprochen und dann nicht gehalten wurde, konnte ich davor ja nicht wissen. Ich hatte damals schon gedacht, dass ein Generaldirektor des ORF seine Versprechen hält", sagt er im Interview über den damaligen Sinneswandel von Alexander Wrabetz.

Auf der faulen Haut ist er nach seinem Rauswurf aber nicht gelegen, obwohl er es sich rein finanziell hätte leisten können. Heinzl drehte Image-Videos für Firmen, schrieb Konzepte und produzierte Dokus, die aber keiner kaufen wollte. Die Idee, dass man im TV ein "g'scheites Society-Magazin" platzieren sollte, das zumindest wöchentlich ausgestrahlt wird, verlor er dabei nie aus den Augen. Seine Rückkehr als Moderator war also nur noch eine Frage der Zeit bzw. eine Frage des Angebots.

"Heinzl und die VIPs": Anecken, umfallen und aufstehen
Dominic Heinzl/ATV

Aufwartung

Den Weg zurück zu ATV ebnete der Eigentümerwechsel – ATV wurde von PULS4 und dessen deutschem Mutterkonzern zu Jahresbeginn übernommen. "Ich bin Unternehmer und habe wie wohl viele bei der neuen Geschäftsführung meine Aufwartung gemacht. Wir sind dabei sehr schnell auf die Event-Geschichten wie vor Jahren ,Heinzl am ...‘ gekommen", freut sich Heinzl, denn sein Sendungskonzept gefiel. Und so kehrt der 53-Jährige heute Abend für 48 Minuten ins Fernsehen zurück. Er präsentiert Höhen und Tiefen der am Sonntag zu Ende gegangenen Beachvolleyball-WM auf der Wiener Donauinsel. Dafür verbrachte der Society-Reporter Stunden im Backstagebereich, wo sich die sogenannten VIPs gerne für ein kleines Plauscherl, ein schnelles Geschäft oder bloß zur Stärkung zurückziehen. Dabei waren sie aber nicht nur unter sich, denn auch Dominic Heinzl hatte Zutritt. "Ich habe dich schon vermisst", freut sich der Wiener Bürgermeister, Michael Häupl, mit ironischem Unterton über das Wiedersehen mit Heinzl.

Ob es sich bei der Reportage um eine einmalige Angelegenheit handelt oder sie der Startschuss für weitere Sendungen ist, wird sich zeigen. Stimmen die Quoten, wird Heinzl wohl mehr Sendezeit auf ATV erhalten.

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