Haydn Festspiele: Alles, nur kein Fast Food

APA12685358 - 10052013 - WIEN - ÖSTERREICH: Michael Schade (l.) und Angelika Kirchschlager am Freitag, 10. Mai 2013, anl. der Eröffnung der "Wiener Festwochen 2013" am Rathausplatz in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Zum 25-jährigen Jubiläum kommen wieder Weltstars nach Eisenstadt.

Er kann es selbst kaum glauben. Seit 25 Jahren gibt es die Haydn Festspiele in Eisenstadt; seit 25 Jahren ist Walter Reicher erfolgreicher Intendant. Von 5. bis 22. September kommen auch heuer wieder großartige Künstler ins Schloss Esterházy, um sich mit Joseph Haydn zu beschäftigen. „Ich hoffe, das Publikum ist so neugierig wie wir selbst“, sagt Reicher, der das Festival heuer um eine Woche verlängert hat.

Spezialitäten

Das wird aber eine Ausnahme bleiben. Denn: „Man muss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht unbedingt alles ständig ausweiten und ausweiten. Die Haydn Festspiele sind kein Fast-Food-Betrieb, sondern ein Spezialitäten-Restaurant, das höchste Genüsse anbieten will.“

Haydn und Beethoven“ lautet diesmal das Motto; auf dem Programm stehen neben den Werken Haydns auch alle neun Beethoven-Symphonien. „Das war fast logisch“, sagt Reicher. „Immerhin war Beethoven, wenn man so will, Haydns Meisterschüler. Außerdem hat Dirigent Adam Fischer schon immer davon geträumt, mit der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie alle neun Beethoven-Symphonien zu interpretieren. Und so ein Jubiläum ist dafür der ideale Zeitpunkt.“ Nachsatz: „2014 stehen Haydn und Mozart im Zentrum. Aber ich fürchte, alle 41 Mozart-Symphonien werden wir nicht ganz hinbekommen.“

Dazu ist Reicher auch ein viel zu seriöser Kaufmann. „Wir haben ein Jahresbudget von 1,5 Millionen Euro und spüren die Kürzungen an allen Ecken und Enden. Außerdem haben wir nicht nur die Aufgabe, Konzerte zu machen, sondern Haydn in all seinen Aspekten ganzjährig zu pflegen. Da bleibt nicht allzu viel an operativem Budget übrig. Geld, das ich nicht habe, gebe ich nicht aus.“

Dass trotzdem Stars wie die Cellistin Sol Gabetta, die Sänger Angelika Kirchschlager oder Michael Schade sowie Top-Ensembles kommen. liegt „auch an der Einzigartigkeit unseres Festivals“.

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