Hans Platzgumer: "In der Angst engt der Mensch sein Sichtfeld ein"

Hans Platzgumer: "In der Angst engt der Mensch sein Sichtfeld ein"
Der österreichische Autor und Musiker Hans Platzgumer widmet sich in seinem neuen Roman "Großes Spiel" dem Kantō-Erdbeben vor 100 Jahren in Japan und erkennt dabei Parallelen zum Hier und Jetzt.

Im Grunde geht es im neuen Roman von Hans Platzgumer um die Aufklärung eines Mordfalles samt Vorgeschichte und Nachwirkungen. Doch „Großes Spiel“ ist kein Krimi, sondern eher ein Anti-Kriegsroman, eine historische Geschichte, die sich in einem äußerst explosiven gesellschaftlichen und politischen Umfeld abspielt – und dem Hier und Jetzt auf geradezu unheimliche Weise ähnelt.

KURIER: Sie widmen sich in Ihrem neuen Roman dem Kantō-Erdbeben, das vor 100 Jahren nicht nur Japan zerstört, sondern auch politische Umbrüche ausgelöst hat. Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?

Hans Platzgumer: Es ist eine unglaublich spannende, faszinierende und vielschichtige Story, die mir hier von einem engen japanischen Freund, Carl Tokujiro Mirwald, nahegelegt wurde. Meine Fantasie hätte nicht ausgereicht, um eine Geschichte in diesen Dimensionen und Verstrickungen zu erfinden. Manchmal ist, was sich in der Welt abspielt, stärker als die Fiktion. Wenn einem als Autor ein solcher Fall offenbart wird, ist das ein Geschenk und eine Herausforderung.

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