Günther Groissböck über Bayreuth-Absage: "Da sagte mir mein Instinkt: ,Mach das nicht!"

VERLEIHUNG "ÖSTERREICHISCHER MUSIKTHEATERPREIS 2020": GROISSBÖCK
Der österreichische Bass von Weltformat über seinen Rücktritt von Wagners "Ring" in Bayreuth (Von Susanne Zobl).

Günther Groissböck hätte 2020 als Wotan in Richard Wagners "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen debütieren sollen. Doch dann kam Corona. In diesem Jahr hätte er in der konzertanten, vom Gesamtkünstler Hermann Nitsch begleiteten "Walküre" zum ersten Mal auf dem Grünen Hügel als Wotan auftreten sollen. Doch nach der Generalprobe legte er die Partie zurück. Seinen Verpflichtungen als Landgraf im "Tannhäuser", als Nachtwächter in den "Meistersingern" und in einem Konzert kommt er jedoch nach. Im Gespräch mit dem KURIER erklärt er, warum er den Göttervater derzeit nicht singt.

 

 

KURIER: Wie kam es zu Ihrem Entschluss, den Wotan, so knapp vor der Premiere der "Walküre" in Bayreuth abzusagen?

Günther Groissböck: Das war sicher eine der schwersten Entscheidungen in meinem Sängerleben. Eines aber möchte ich gleich betonen, es gab keinen Streit am grünen Hügel, keinen Skandal, kein Zerwürfnis, aber es war besser für mich. Die Generalprobe verlief eigentlich gut, doch es gab im dritten Aufzug eine lyrische Passage, in der ich mich nicht wohlfühlte. Da sagte mir mein Instinkt: "Mach das nicht!"

 

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