Gruberova - die unumschränkte Königin

Gruberova - die unumschränkte Königin
Kritik: In Salzburg feierte Cecilia Bartoli ihre Thronbesteigung. An der Wiener Staatsoper behauptete eine andere Königin des Gesangs ihre Regentschaft: Edita Gruberova.

Noch einmal war die Königin des Belcanto angetreten, um ihr Publikum als Elisabetta in Gaetano Donizettis "Roberto Devereux" zur Raserei zu bringen. Mit Erfolg. Was sie zu bieten hat, ist nach wie vor einzigartig. Da macht es auch nichts, dass Silviu Purcaretes Inszenierung in der hässlichen Ausstattung von Helmut Stürmer wie schon bei der Premiere 2000 inexistent ist. Dieser Donizetti lebt ohnehin nur von Gruberova.Phänomenal, wie die Sopranistin die Rolle der Elisabetta gestaltet. Noch sensationeller, wie sie die Partie singt. Perfekt gesetzte, scheinbar mühelos zelebrierte Koloraturen, fabelhafte Höhen, schöne Lyrismen – die Gruberova ist und bleibt die unumschränkte Herrscherin des Belcanto. Grandios.

An Gruberovas Seite finden sich adäquate Partner. Etwa der Tenor José Bros, der einen vor allem in der Mittellage ansprechenden Roberto Devereux gibt. Rätselhaft, warum er bei seiner Cabaletta jeden musikalischen Höhenflug. Exzellent agieren die Rollen-Debütanten: So gibt Eijiro Kai einen tadellosen Herzog von Nottingham. So ist Nadia Krasteva eine sehr präsente Sara. In denkleineren Partien bewähren sich Peter Jelosits und Marcus Pelz; der Chor wirkt sicher. Fein auch, dass mit Evelino Pidò ein extrem kundiger Dirigent am Pult des Orchesters steht. Frenetischer, langer Jubel.

KURIER-Wertung: **** von *****

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