Großes Kino und kleinere Filme bei der Berlinale

Großes Kino und kleinere Filme bei der Berlinale
Unabhängige Filmemacher sind bei der 63. Berlinale auf dem Vormarsch. Auf Starglanz muss Berlin aber nicht verzichten.

Ein Mix aus Filmproduktionen der großen Studios und Independent-Filmen sollen die 63. Berlinale prägen. "Wir haben große Hollywood-Filme und neue Leute ins Programm aufgenommen", sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick bei der Vorstellung des neuen Programms. Unabhängige Filmemacher seien "auf dem Vormarsch", auch kämen viele Filme aus Osteuropa. Der Eröffnungsfilm "The Grandmaster" ("Der Großmeister") stammt allerdings aus China. Der in Hongkong arbeitende Regisseur Wong Kar Wai hat das epische Martial-Arts-Drama gedreht. Er ist auch Jurypräsident der Berlinale.

Stargäste aus Frankreich und aus Hollywood

Als Stargäste werden unter anderem die drei großen Damen des französischen Films, Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Isabelle Huppert, erwartet. Außerdem haben sich die US-Schauspieler Nicolas Cage, Ethan Hawke, Matt Damon und Anne Hathaway angekündigt.

Im Wettbewerb des Filmfestes, das vom 7. bis zum 17. Februar stattfindet, drehen sich viele Filme um gesellschaftliche Themen. "In vielen Filmen stehen Frauen im Vordergrund und viele Filme sind auch von Frauen", sagte Kosslick. "Elle s'en va" ("Sie geht fort") zeigt eine reife Frau, gespielt von Catherine Deneuve, die ihr altes Leben spontan hinter sich lässt. Andere Filme thematisieren ein Roma-Schicksal in Bosnien-Herzegowina ("An Episode in the Life of an Iron Picker" - "Eine Geschichte im Leben eines Schrottsammlers") oder das Problem der Landnahme in einer US-Kleinstadt ("Promised Land" - "Das gelobte Land").

Die Wettbewerbsfilme in Bildern:

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Österreicher bei der Berlinale

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Auf der Berlinale werden diesmal 404 Filme präsentiert - fünf mehr als im Vorjahr. Um den Goldenen Bären konkurrieren 19 Filme, darunter Ulrich Seidls "Paradies: Hoffnung". Neben Jury-Präsident Wong werden unter anderem Hollywood-Schauspieler Tim Robbins, der deutsche Regisseur Andreas Dresen, die dänische Regisseurin Susanne Bier und die griechische Regisseurin Athina Rachel Tsangari über die Vergabe der Goldenen und Silbernen Bären entscheiden.

Weitere österreichische Beiträge sind im Berlinale-Forum zu sehen: Anja Salomonowitz ist mit ihrem Dokumentarfilm "Die 727 Tage ohne Karamo" vertreten, Gustav Deutsch mit seinem ersten Spielfilm "Shirley - Visions of Reality". Kalte Probe" von Constanze Ruhm/Christine Lang läuft im Forum Expanded.

Den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhält erstmals ein Dokumentarfilmer: Der Franzose Claude Lanzmann wird für seine zahlreichen Filme zum Holocaust geehrt. Kosslick bezeichnete die neuneinhalbstündige Dokumentation "Shoah" von 1985 als "epochales Meisterwerk". Die digital restaurierte Fassung des Films ebenso wie andere Werke des heute 87-Jährigen werden auf dem Filmfest vorgeführt.

Neu im Programm der diesjährigen Berlinale ist die Reihe "Native", die insgesamt 24 Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme indigener Völker auf der ganzen Welt zeigt. Der regionale Fokus liegt auf Ozeanien, Australien, Nordamerika und der Arktis.

Die Retrospektive widmet sich dem "Weimar Touch". Sie spürt den Einflüssen des Weimarer Kinos auf den internationalen Film nach 1933 nach. Die Schauspielerin Isabella Rossellini wird in diesem Rahmen den Film "Casablanca" präsentieren. Rossellini erhält - genau wie der Filmemacher Rosa von Praunheim - eine Berlinale Kamera.

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