Grafenegg-Programm: Debüts und Wiedersehen im „Hogwarts“ der Klassik
"Das Herz der Hochkultur in Niederösterreich“ - wie Johanna Mikl-Leitner Grafenegg nennt – pocht auch im kommenden Sommer wieder. Zusammen mit der niederösterreichischen Landeshauptfrau haben der künstlerische Leiter Rudolf Buchbinder und Geschäftsführerin Simone Bamberg am Montag das Sommerprogramm 2025 präsentiert. Die Saison dauert diesmal von 19. Juni (da findet die Sommernachtsgala statt) bis 7. September, die „Sommerklänge“ ertönen bis 9. August, am 14. August wird das Grafenegg Festival eröffnet.
Fabien Gabel wird zum ersten Mal als Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich die Eröffnung leiten. Am Programm stehen das Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Francis Poulenc mit den Solistinnen Katia und Marielle Labèque sowie „Eine Alpensinfonie“ von Richard Strauss.
Tschechien und Hong Kong
Rudolf Buchbinder freute sich besonders, dass viele Chefdirigenten in ihren neuen Funktionen ihr Grafenegg-Debüt geben werden. Etwa die ersten Grafenegg-Auftritte des Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit Daniel Harding und Petr Popelka mit der Tschechischen Philharmonie. Erstmals im Wolkenturm zu hören ist auch das Hong Kong Philharmonic Orchestra unter seinem früheren Chefdirigenten Jaap van Zweden.
Erneut zu Gast sind 2025 außerdem unter anderem das European Union Youth Orchestra unter Iván Fischer, das Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling, das Royal Philharmonic Orchestra unter Vasily Petrenko, das Gewandhausorchester unter Andris Nelsons, das NDR Elbphilharmonie-Orchester unter Alan Gilbert, das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla, die Wiener Philharmoniker unter Franz Welser Möst und der Concentus Musicus Wien unter Stefan Gottfried. Zudem sind internationale Künstlerinnen und Künstler wie Alina Ibragimova, Daniel Lozakovich, Kirill Gerstein, Anne Sophie Mutter, Bruce Liu, Hilary Hahn, und Gautier Capuçon zu hören.
Langjähriger Partner
Der Gastgeber Rudolf Buchbinder tritt bei der Sommernachtsgala auf, am 17. August ist er mit Nikolaj Szeps-Znajder (Violine) mit Schubert, Brahms und Beethoven zu hören, und am 4. und 5. September mit Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia und dem Hong Kong Philharmonic Orchestra. Zum Abschluss des Festivals wird er am 7. September mit einem seiner „engsten und liebsten Musikpartner“, Zubin Mehta, auf der Bühne stehen. Die beiden haben gemeinsam schon 80 Konzerte absolviert, sie kennen sich seit 1955, als Buchbinder „noch in kurzer Hose gespielt hat“ und Mehta Kontrabass studiert hat. Buchbinder sprach von einem „Liebesbeweis“ seines langjährigen Kollegen.
Composer in Residence ist heuer Fabián Panisello. Er wurde in Argentinien geboren, lebt nun in Madrid. Seine Mentoren waren Peter Eötvös, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio. Er lehrt zeitgenössische Musik und hat das Plural Ensemble gegründet. Aktuell arbeitet er an einem Stück über den Klimawandel. Die Uraufführung seines vom Festival Grafenegg in Auftrag gegebenen Stücks wird er am 24. August Tonkünstler-Orchester Niederösterreich beim Abschlusskonzert des von ihm geleiteten Composer-Conductor-Workshop Ink Still Wet dirigieren. Da werden auch die Schöpfungen der Mitwirkenden präsentiert.
Vorverkauf startet
Dass es dem Festival gelinge, junge Komponistinnen und Komponisten von Musik verzaubern zu lassen, hoben alle Anwesenden bei der Präsentation besonders hervor. Nicht zuletzt deshalb fühlt sich Johanna Mikl-Leitner beim Schloss Grafenegg immer an die Zauberschule Hogwarts erinnert.
Das Budget von Grafenegg beträgt 11,75 Millionen Euro, davon trägt das Land Niederösterreich sechs Millionen, fünf erwirtschaftet Grafenegg selbst, der Rest kommt von Gemeinden.
Am 20. November 2024 startet der Vorverkauf für Inhaber der Grafenegg Card, für fördernde Mitglieder des Grafenegg Freundeskreis bereits am 6. November. Der allgemeine Verkaufsstart ist am 11. Dezember 2024.
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