Goldener Biennale-Löwe an britischen Pavillon von Sonia Boyce

ITALY-ART-VENICE-BIENNALE
Künstlerin Simone Leigh, die auch den US-Beitrag gestaltete, wurde als beste Künstlerin der Hauptausstellung geehrt

Bei der offiziellen Eröffnungszeremonie der Kunstbiennale von Venedig wurden heute, Samstag, auch die viel beachteten Preise der Jury vergeben.

Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag ging dabei an Großbritannien und den Beitrag der Künstlerin Sonia Boyce. In einer Multimedia-Installation, die neben skulpturalen Elementen und Videos stark auf Musik setzt, würdigt sie den Beitrag von Frauen - und insbesondere von Frauen afrikanischer Herkunft - für die britische Kultur. Vier Sängerinnen - Sofia Jernberg, Jacqui Dankworth, Poppy Ajudha und die auch als Popsängerin bekannte Tanita Tikaram - sind im Pavillon bei teils improvisierten, teils komponierten Gesangsperformances zu sehen. Boyce hatte die vier gebeten, "herauszufinden, wie man sich frei fühlt", heißt es im Booklet zur Schau.

59th Venice Biennale

Der Goldene Löwe für die beste Künstlerin in der Hauptausstellung "The Milk of Dreams" geht an die Afroamerikanerin Simone Leigh. An der Bildhauerin gibt es auf der Biennale buchstäblich kein Vorbeikommen - denn sie ist nicht nur in der kuratierten Hauptausstellung mit zwei Skulpturen vertreten, sondern gestaltete auch den Pavillon der USA. Der neoklassische Bau wurde dabei in ein afrikanisches Haus verwandelt; auch die davor und im Inneren platzierten monumentalen Skulpturen verbinden afrikanische Figurenverständnis mit modernistischen Formen.

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Weitere Preise vergab die Jury an den aus dem Libanon stammenden, in Frankreich lebenden Künstler Ali Cherri - er bekam den Silbernen Löwen als "Vielversprechender Junger Künstler in der internationalen Ausstellung". Lobende Erwähnung fand die US-Künstlerin Lynn Hershman Leeson, die in ihrem Beitrag zur Hauptschau Künstliche Intelligenz thematisiert, sowie die kanadische Inuit-Künstlerin Shuvinai Ashoona. Bei den Länderbeiträgen wurden Frankreich und Uganda von der Jury lobend erwähnt.

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