Geldsegen für die Salzburger Festspiele: Mäzen finanziert Festspielzentrum

RUGBYU-FRA-STADE FRANCAIS
Unternehmer Hans-Peter Wild zahlt bis zu zwölf Millionen Euro für neuen Platz der Begegnung hinter der Pferdeschwemme - "größte finanzielle Einzelzuwendung in über 100 Jahren Salzburger Festspiele".

Geldsegen für die Salzburger Festspiele: Der Schweizer Unternehmer und Investor Hans-Peter Wild (u.a. Capri-Sun) stellt dem Festival bis zu zwölf Millionen Euro für die Errichtung des Festspielzentrums am Herbert-von-Karajan-Platz zur Verfügung. Das durch die Pandemie ins Stocken geratene Projekt hat damit die private Finanzierung, die von Beginn weg angestrebt worden war. Es ist die größte finanzielle Einzelzuwendung in über 100 Jahren Salzburger Festspiele.

"Es war klar, dass wir dieses Projekt nicht aus den laufenden Budgets finanzieren können. Also entstand die Idee, zum 100-Jahr-Jubiläum (2020, Anm.) internationale Mäzene zu finden", sagte Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer. Corona habe aber zur Verzögerung geführt. Wild selbst sprach heute von einem "Easy-Sell". Den Architekten sei ein wirklich guter Wurf gelungen, "also habe ich gesagt, das ist eine gute Sache, was soll es kosten?" Es ist übrigens nicht das erste Salzburger Projekt für den Mäzen: Wild ist Eigentümer der Nobelhotels Mönchstein und Goldener Hirsch.

Quantensprung in der Geschichte der Festspiele

Intendant Markus Hinterhäuser sprach von einem "Quantensprung in der Geschichte der Salzburger Festspiele", den er aber schon weiterdenkt: "Vielleicht ist das Festspielzentrum ein Anstoß, aus der Wüste an Schildern und Ampeln am Herbert-von-Karajan-Platz einen Platz zu gestalten, der der Umgebung würdig ist." Er hoffe, dass mit diesem Projekt der architektonische "Mangel an Mut" in der Stadt Salzburg etwas aufgelöst werden könne. Auch der kaufmännische Direktor Lukas Crepaz sieht in diesem "Geschenk für die Festspiele und Salzburg" einen Auftakt zum Projekt "Salzburger Festspiele 2030".

Laut Crepaz liegt die Baubewilligung für das neue Zentrum bereits vor, nun würden noch die Ausführungsplanung und die Ausschreibungen erfolgen, Baubeginn soll dann nach dem Festspielsommer 2024 sein und die Fertigstellung 2026 erfolgen.

Für das neue Zentrum - das Siegerprojekt wurde ja im Februar 2020 schon vorgestellt - wird das Gebäude des ehemaligen Café Niemetz abgerissen. Zwischen der Rückseite der Pferdeschwemmen-Prospektwand und dem "Schüttkasten" soll ein offener Platz der Begegnung entstehen, auf dem ein gläserner Pavillon errichtet wird, den Architekt Stefan Marte "Festspielzimmer" nennt. Dort wird es auch ein Café geben. Über eine große Wendeltreppe gelangt man in ein neues Untergeschoß, in dem ein "Dr.-Hans-Peter-Wild-Saal" Veranstaltungen mit bis zu 250 Besuchern Platz bietet. Für den Architekten heißt er "Klangraum", der mit dem Holz der Elsbeere ausgestaltet wird.

 

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