Gefälschter "Chagall" soll verbrannt werden

Der Besitzer des Bildes gab den Kampf gegen die Zerstörung auf.

Das hätte sich Martin Lang wohl ganz anders vorgestellt.

Der britische Geschäftsmann wollte bei der BBC-Sendung "Fake or Fortune?" überprüfen lassen, ob jenes Werk, für das er 1992 100.000 Pfund gezahlt hatte, wirklich von Marc Chagall (1887–1985) stammte. Nein, sagten die Experten.

So weit, so schlecht. Aber dann tat Lang etwas, das er noch mehr bereuen dürfte: Er schickte das Bild zum Chagall-Komitee in Paris.

Und dieses antwortete, dass das Bild eine Fälschung sei – und nun wohl verbrannt werden müsste.

Mit dieser "rüpelhaften" Reaktion hatte Lang nicht gerechnet – und er wollte sich eigentlich dagegen wehren. Oder zumindest das Bild zurückhaben. Er schlug vor, dass das Chagall-Komitee das Bild einfach als Fälschung markiert und zurückschickt. Nun aber hat er den Kampf aufgegeben: "Es ist ein aussichtsloser Kampf. Deshalb habe ich gesagt: Nein, das ist es nicht wert."

Gesetz

Das Komitee beruft sich auf ein französisches Gesetz, das es erlaubt, Fälschungen zu beschlagnahmen und zu zerstören. Dass das Gemälde eine Fälschung sei, sei "offensichtlich", sagte eine Sprecherin laut BBC.

Während der BBC-Sendung war Lang darüber informiert worden, dass das mit 1909/’10 datierte Bild mit Farbpigmenten gemalt wurde, die es erst in den 1930ern gegeben hat.

Die Sache läge nun bei den Gerichten, hieß es vonseiten des Komitees. Eine Zerstörung sei "Teil der Vorgangsweise".

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