Fotograf Tony Vaccaro gestorben

Italo-amerikanischer Fotograf Tony Vaccaro 100-jährig gestorben. Seine Fotos aus dem 2. Weltkrieg sind ein wichtiges Zeitdokument.

Der amerikanische Fotograf italienischer Abstammung Tony Vaccaro ist in New York gestorben. Dies berichteten seine Söhne laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA am Freitag. Er gilt als einer der bekanntesten Dokumentarfotografen. Vaccaro wurde 1922 in Greensburg im US-Staat Pennsylvania geboren. Seine italienischen Eltern kehrten 1926 in ihre süditalienische Heimatregion Molise zurück, wo Vaccaro aufwuchs.

Vaccaro dokumentierte den Zweiten Weltkrieg und die Jahre danach mit seinen Aufnahmen. Zu Vaccaros Werk gehören Tausende von Fotos, die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über die langsame Annäherung zwischen Deutschen und den amerikanischen Besatzern machte. "Der Spiegel" bezeichnete ihn als "ungewöhnlichen Zeugen einer dramatischen Zeit".

Nach 1949 kehrte Vaccaro in die USA zurück und arbeitete für Zeitschriften. Dabei porträtierte er Prominente von Kennedy über Frank Sinatra bis Sophia Loren. 1994 wurde er bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Ende des Zweiten Weltkriegs in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Die Stadt New York hatte dem Fotografen zum 100. Geburtstag eine Ausstellung mit dem Titel "Tony Vaccaro: the Centennial Exhibition" gewidmet, die wenige Tage vor Weihnachten endete.

Der Fotograf hatte bereits zwei Covid-Infektionen überstanden und wurde in den letzten Wochen erneut ins Krankenhaus eingeliefert. In seinen letzten Tagen gab er der "New York Post" ein Interview, in dem er seine Langlebigkeit auf "Schokolade, Rotwein und Entschlossenheit" zurückführte.

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