Finale im Wettbewerb von Cannes: Wie eine innige Umarmung

Finale im Wettbewerb von Cannes: Wie eine innige Umarmung
Ein Wettbewerb der großen Namen mit dem kanadischen Bodyhorror-Spezialisten David Cronenberg, den Dardenne-Brüdern und dem japanischen Erzählmeister Kore-eda Hirokazu

Mit einem lauten Blockbuster aus Amerika – „Top Gun: Maverick“ – hatten die 75. Filmfestspiele von Cannes begonnen. Mit den leisen Filmen der US-Amerikanerin Kelly Reichardt und dem japanischen Erzählmeister Kore-eda Hirokazu ging der erste „normale“ Cannes-Jahrgang nach dem Einbruch der Pandemie zu Ende. Die Bemühungen um größtmöglichen Normalzustand waren unübersehbar: Masken trug – obwohl empfohlen – in den knallvollen Kinosälen mit bis zu 2300 Sitzplätzen freiwillig kaum noch jemand.

Im „Schicksalsjahr“ 2022 ringt die Filmindustrie um die Rückeroberung ihres Publikums, was auch gerade für die traditionell starke französische Branche einen harten Kampf bedeutet. Während der Pandemie suchten sich die Zuschauer andere Kanäle, um Filme zu sehen, und änderten ihr Freizeitverhalten. So hat sich eine kräftige Kinozielgruppe wie etwa die „Best Agers“ ab 50 vermehrt mit den Angeboten der Streamingdienste angefreundet und muss fürs Kino zurückgewonnen werden. Auch die Anziehungskraft der Blockbuster an den Kinokassen hat im Vergleich zu vor-pandemischen Zeiten nachgelassen.

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