Filmkritik zu "Wackersdorf": Es gibt kein ruhiges Hinterland

Johannes Zeiler (li.) schlägt sich auf die Seite der Atom-Gegner: "Wackersdorf"
Johannes Zeiler als Landesrat, der die atomare Wiederaufbereitungsanlage bekämpft und Streit mit Franz Josef Strauss anfängt.

So friedlich könnte es sein, in der schönen Oberpfalz. Saftig grüne Wiesen, dicht bewaldeter Forst, sanfte Nebelfelder. Doch was brüllen sie da, die aufgebrachten Pfalz-Bewohner? „Aufruhr, Widerstand, es gibt kein ruhiges Hinterland!“

Die Bevölkerung demonstriert gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage für nukleare Kernbrennstoffe in Wackersdorf. Zwar hatte sich der gewählte Landrat von der SPD, Hans Schuierer, zuerst noch über das geplante Projekt gefreut, weil es dem strukturschwachen Landstrich neue Arbeitsplätze versprach. Doch zunehmend wird auch er von den Argumenten der atomaren Gegner überzeugt.

Johannes Zeiler spielt den bayrischen Landrat in geradezu listiger Anverwandlung zwischen Eigensinn und Anstand. In der beklemmenden Provinzatmosphäre wird sein Kampf gegen Landesvater Franz Josef Strauß zum heroischen Akt. Die getragene Regie von Oliver Haffner jedoch kann das brave Politdrama nie aus seinem Fernseh-Format hinaussprengen.

INFO: D 2018. 123 Min. Von Oliver Haffner. Mit Johannes Zeiler, Peter Jordan, Florian Brückner.

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