Filmflops 2016: Nichts zu lachen

Es waren nicht nur schlechte Filme, aber vor allem viele Komödien, die 2016 floppten.

Bei manchen Flops würde man gerne sagen: Eh klar.

Warum es etwa ein "Ben Hur"-Remake gebraucht hat, war auch durch noch so starkes Marketing nicht schlüssig zu erklären. Der Film nahm letztlich 94 Millionen Dollar ein – und damit weniger als seine Produktionskosten (100 Millionen). Eine ziemliche Niederlage für einen so groß angepriesenen Film. Dennoch entkam "Ben Hur" gerade noch den "Flop Ten" jener Filme, die – gemessen am Produktionsbudget – an der Kinokasse am deutlichsten versagten.

Dafür war ein Superheld der größte Schwächling an der Kinokassa. "Max Steel", schon im Produktionsprozess problematisch und von 2015 auf 2016 verschoben, nahm nur 4,4 Millionen Dollar ein – und damit nur 44 Prozent des Produktionsbudgets von (auch schon mageren) 10 Millionen Dollar. Der Film ist somit, im Verhältnis Einnahmen zu Kosten, der schlechteste Performer des Jahres. Das hat das Wirtschaftsmagazin Forbes errechnet, das traditionell rund um Thanksgiving die größten derartigen Flops des Jahres kürt.

Dass ausgerechnet ein Superhelden-Film an der Spitze steht, darf verwundern: Das Genre ist das einzige, das derzeit verlässlich für gute Einnahmen sorgt.

Ein Trend setzte sich in der heurigen Liste jedoch unvermindert fort: Die gute alte Hollywoodkomödie hat ausgedient. Für ein paar konventionelle Lacher gehen im Zeitalter des Streaming-TV immer weniger Menschen ins Kino. So war die Hälfte der zehn schlechtestverdienenden Filme Komödien. Mit prominenten Opfern: Der einstige Brachialhumor-Höhenflieger Sacha Baron Cohen ("Borat") hat mit "Der Spion und sein Bruder" den größten Kassen-Flop seiner Karriere hingelegt (28,7 Millionen Einnahmen, Produktionskosten: 35 Millionen).

Und auch "Stolz und Vorurteil & Zombies" (ja, Jane Austen trifft Horrorelemente) wollte nicht so recht einschlagen: Die Genresatire nahm nur 58 Prozent ihrer Produktionskosten (16,4 Millionen von 28 Millionen) wieder ein.

("Zoolander 2", die Fortsetzung der Model-Satire von Ben Stiller, findet sich ganz knapp nicht unter den schlechtesten Zehn.)

Starglanz?

Ein weiterer Trend, der sich fortsetzt: Auch oscargekrönter Starglanz ist keine Garantie mehr. Matthew McConaughey landete mit "Free State of Jones" (23,2 Millionen von 50 Millionen) auf Platz zwei. Und das Leben von Edward Snowden, einer der wichtigsten Figuren des Jahrzehnts, verfilmt von Regiestar Oliver Stone? Platz neun der größten Flops, 34,3 Millionen von 40 Millionen.

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