"Fight Club" bekommt in China ein anderes Ende

Anstelle von Anarchie erwartet den Protagonisten die Psychiatrie.

Der Kultfilm "Fight Club" (1999) von David Fincher hat in China ein neues Ende bekommen, wie u. a. der Guardian berichtet. 

Fans aus China hatten am Wochenende eine Version des Films mit Brad Pitt und Edward Norton auf der neuen Streamingplattform Tencent Video entdeckt, die mit einem alternativen Ende versehen war. Anstelle der anarchistischen, antikapitalistischen Message steht in der chinesischen Version der Staat als Sieger da.

Im Originalfilm erschießt der von Edward Norton gespielte namenlose Protagonist sein Alter Ego Tyler Durden (Brad Pitt). Dann sieht er zu, wie mehrere Bankgebäude rund um ihn explodieren, im Hintergrund ist "Where is my mind?" von den Pixies zu hören. Die Szene deutet an, dass die moderne Zivilisation in die Brüche geht.

In der chinesischen Version ist anstelle der explodierenden Gebäude eine Erklärung zu sehen: "Die Polizei hat den ganzen Plan schnell durchschaut, alle Kriminellen festgenommen und so das Explodieren der Bombe erfolgreich verhindert", heißt es da.  

Weiters ist zu lesen, dass Tyler in eine Psychiatrie geschickt wurde und 2012 entlassen werden konnte. 

Das neue Ende hat für Aufsehen unter vielen chinesischen Zuschauern gesorgt, die das Original u. a. dank Piraterie kennen. Das Beispiel zeige, dass nicht nur Szenen gestrichen, sondern auch Handlung hinzugefügt werde, kommentierte ein User auf der Social-Media-Plattform Weibo.

Ob das alternative Ende von der Regierung angeordnet wurde oder ob die Produzenten des Films die Änderungen gemacht hatten, war nicht klar. Tencent gab keine Stellungnahme ab. Hollywood Studios veröffentlichen öfters alternative Fassungen, in der Hoffnung, dass diese Pekings Zensurvorgaben entsprechen und so potenziell Millionen von Konsumentinnen und Konsumenten in China erreichen. 

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