Fall Pereira: Zeitungen spekulieren über Gehaltskürzung

Fall Pereira: Zeitungen spekulieren über Gehaltskürzung
"Corriere della Sera": Scala-Aufsichtsrat könnte kommenden Intendanten "bestrafen".

Vor der für Montag angesetzten Aufsichtsratssitzung der Mailänder Scala spekulieren italienische Medien über mögliche Reaktionen des Aufsichtsorgans auf den umstrittenen Verkauf von Opern der Salzburger Festspiele an die Scala. Laut der Tageszeitung Corriere della Sera steht auch die Möglichkeit einer Auflösung des Vertrags mit Alexander Pereira zur Debatte.

Pereira, derzeit Intendant der Salzburger Festspiele, soll im Oktober die Nachfolge von Stephane Lissner an der Spitze des weltberühmten Mailänder Opernhauses antreten. Angesichts der Notwendigkeit, die nächste Saison zu planen, in der Mailand wegen der Weltexpo 2015 im Rampenlicht steht, scheint es jedoch unwahrscheinlich, dass die Scala auf Pereira verzichten wird.

Aufsichtsrat unter Druck der Gewerkschaften

Realistischer sei laut "Corriere della Sera", dass Pereira mit einer Gehaltskürzung oder einer Reduzierung der Vertragsdauer "bestraft" werde. Der Aufsichtsrat handelt unter dem Druck der Gewerkschaften des Scala-Personals, die einen "endgültigen Beschluss" über den künftigen Intendanten verlangen. Das Theater brauche eine vertrauenswürdige Führung. Die Gewerkschaften sprachen sich gegen "Übergangslösungen" für das Theater aus.

Unterdessen soll der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia ein langes Gespräch mit Helga Rabl-Stadler, Präsidentin und kaufmännische Leiterin der Salzburger Festspiele, gehabt haben. "Jetzt ist mir die Situation klarer", kommentierte der Bürgermeister in einem Interview mit dem Staatssender RAI. Pisapia traf auch Kulturminister Dario Franceschini. "Der Minister hat sein volles Vertrauen in den Scala-Aufsichtsrat bestätigt. Jetzt werde ich dem Aufsichtsrat berichten, der seine Beschlüsse fassen wird", so der Bürgermeister.

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