Scala-Aufsichtsrat lässt Pereira dunsten

Scala-Aufsichtsrat lässt Pereira dunsten
Nach Streit wird Programm-Präsentation an der Mailänder Scala verschoben.

Aufgrund der Debatten um den umstrittenen Verkauf von Opern der Salzburger Festspiele an die Scala hat der Aufsichtsrat des Mailänder Opernhauses die für 15. Mai geplante Präsentation der ersten Saison des designierten Intendanten Alexander Pereira verschoben. Das berichteten italienische Medien. Ein neues Datum dafür wurde nicht genannt. Dabei ist die kommende Saison für die Scala besonders wichtig, weil das Opernhaus in der Zeit der Weltausstellung (1. 5.–31. 10. 2015) täglich spielen soll.

Die Zeitung La Stampa wittert einen Komplott, um Alexander Pereira, derzeit noch Intendant der Salzburger Festspiele, zum Verzicht auf den Intendantenposten an der Scala zu bewegen, den er im Oktober übernehmen sollte. Darauf drängen Vertreter der Region Lombardei sowie die beiden Repräsentanten des Kulturministeriums im Scala-Aufsichtsrat. Als entscheidend für Pereiras Zukunft könnten sich daher die Stimmen des einflussreichen Vizepräsidenten des Aufsichtsrats, Bruno Ermolli, sowie der beiden Banker Giovanni Bazoli und Aldo Poli erweisen.

Pereira hat der Scala vier Produktionen für je 690.000 Euro verkauft, u. a. "Falstaff" und "Meistersinger". Er wies den Verdacht eines Interessenskonflikts entschieden zurück und legte inzwischen dem Mailänder Opernhaus einen Bericht über den Deal vor. Der Scala-Aufsichtsrat will sich in seiner nächsten Sitzung am 5. Mai endgültig mit dem Fall und der Zukunft Pereiras befassen.

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