Erich Lessing schenkt Nationalbibliothek 60.000 Bilder

Ein älterer Mann mit Schal hält ein Aufnahmegerät vor einer Wand mit Fotografien.
Fotografisches Lebenswerk enthält u.a. Unterzeichnung des Staatsvertrags, Ungarnaufstand und zahlreiche Porträtserien.

Die Fotografie-Legende Erich Lessing hat der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) kurz vor seinem 90. Geburtstag 60.000 Bilder geschenkt. "Eines der bedeutendsten privaten Fotoarchive des Landes" sei damit "für die Zukunft gesichert und der Öffentlichkeit zugänglich", teilte die ÖNB am Donnerstag in einer Aussendung mit. Das fotografische Lebenswerk enthält u.a. Aufnahmen wie jene von der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 oder vom Ungarnaufstand 1956. Lessing, der am Samstag Geburtstag feiert, freut sich laut Aussendung über die sachgemäße Aufbewahrung und Archivierung seines Nachlasses.

Die ÖNB verwahrt in ihrem Bildarchiv rund 2,6 Millionen analoge und digitale Bilddokumente und gilt als größte Bilddokumentationsstelle Österreichs. "Durch diese großzügige Schenkung Erich Lessings können wir unsere Bestände ganz wesentlich erweitern und ergänzen", so Generaldirektorin Johanna Rachinger. Lessings Schenkung umfasst etwa 20.000 Schwarzweiß-Negative aus der Zeit von 1950 bis 1970, darunter Szene aus der Zeitgeschichte ebenso wie Porträtserien, sowie rund 40.000 großformatige Farbdias zu Themen der europäischen Kulturgeschichte, die Lessing seit Mitte der 1950er Jahre angefertigt hat.

Lessing startete seine Karriere Ende der 1940er Jahre bei Associated Press und wurde 1951 Mitglied der Pariser Fotoagentur Magnum, heute wird von dem Fotografen als Meister der Reportage und der inszenierten Dokumentation gesprochen. Vor einem Jahr eröffnete er seine eigene Fotogalerie in der Wiener Innenstadt.

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