Er wollte den Menschen mit seiner Musik Freude machen
Ich kann die Tragik unserer Zeit nicht ertragen. Ich möchte Freude machen, Ich brauche das." So reagierte Richard Strauss im Jahr 1924 auf die heftige Kritik nach der Uraufführung seines Balletts "Schlagobers" an der Wiener Oper. Dass diese Aussage der allgemeinen Lebenseinstellung des Komponisten entsprochen hat, lässt sich nicht verleugnen.
Denn Strauss war in erster Linie Künstler. Und zwar ein kompromissloser. Ein Gigant, der Musikgeschichte geschrieben hat. Zum 150. Geburtstag des gebürtigen Münchners (1864–1949) zeigt das Wiener Theatermuseum in der Sonderausstellung "Trägt die Sprache schon Gesang in sich ...", wie einige der bekanntesten Opern von Strauss das Licht der Musikwelt erblickten. Der Wien-Bezug ist bei dieser Schau allgegenwärtig.
Geniales Trio
Strauss und sein genialer Librettist Hugo von Hofmannsthal, Strauss und sein begnadeter Bühnenbildner Alfred Roller, Strauss und seine Zeit (1919–1924) als Direktor der Wiener Oper, Strauss und Stefan Zweig – Briefe, Musik-und Werkautografen gewähren Einblicke in Schaffensprozesse. Im Zentrum der von Christiane Mühlegger-Henhapel und Alexandra Steiner-Strauss kuratierten Schau stehen die Opern "Salome", "Elektra", "Der Rosenkavalier" und die von Strauss als "Schmerzenskind" bezeichnete "Frau ohne Schatten". Anhand des jüdischen Schriftstellers und Librettisten ("Die schweigsame Frau") Stefan Zweig wird die Rolle des Komponisten im NS-Regime gestreift.
Zur Schau gibt es auch ein umfangreiches Begleitprogramm – von Lesungen des "Rosenkavalier" bis zu einer Meisterklasse für Liedgesang mit Christa Ludwig. Auch eine Sonderbriefmarke ist erschienen. Der sehr informative Katalog (Residenz Verlag, 34,90 Euro) gewährt weitere Einblicke in das Leben und Wirken von Strauss.
INFO: www.theatermuseum.at
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