Einer, der sich ständig neu entwirft: Albertina zeigt Ofer Lellouche

Einer, der sich ständig neu entwirft: Albertina zeigt Ofer Lellouche
Das Museum präsentiert Werkschau des israelischen Künstlers, der dem Selbstporträt seit Jahren tiefsinnige Facetten abgewinnt

„Mir ist wichtig, dass jede Person etwas aus meiner Arbeit herausholen kann“, sagt Ofer Lellouche. Der grauhaarige Mann mit dem markanten Gesicht spricht leise, bedächtig, nie einschüchternd. Auch wenn seine Bilder und Skulpturen, die in der Pfeilerhalle der Albertina bis 19. September ausgestellt sind, mitunter düster anmuten, wohnt ihnen doch auch eine Ruhe und Balance inne, die sich beim Gang durch die Ausstellung sofort überträgt.

Der in seiner Heimat Israel hoch angesehene, in Österreich wenig bekannte Lellouche malt seit Jahrzehnten sich selbst. Seine Kopfform ist in all den Werken wiederzuerkennen, auch wenn die Figuren meist keine Nasen oder Ohren haben. Angehörige der Harry-Potter-Generation (sind wir das nicht alle?) werden an der Assoziation mit dem gesichtslosen Lord Voldemort nicht vorbeikommen, doch zeigen Lellouches Bilder nachgerade das Gegenteil davon: Ist der böse Magier ein Nicht-Mehr-Mensch, begegnet bei Lellouche einer, der Noch-Nicht-Mensch ist, ein ständiges „work in progress“.

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