Karl Kraus: Der Misanthrop als Familienmensch

Karl Kraus mit Lieblingsschwester Mizzi um 1885.
Des Satirikers Image als Menschenfeind war Inszenierung. „Muckerl“ hatte eine gute Beziehung zu seiner Familie – und verschickte sogar Katzenbilder.

Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben, heißt es bei Karl Kraus. Der war bekanntlich ein Misanthrop, der mutterseelenallein in seiner Wohnung saß, tagsüber schlief und nachts an den „Letzten Tagen der Menschheit“ schrieb und die „Journaille“ beschimpfte. Oder war es etwa doch ein wenig anders?