Ein seichtes Lehrstück darüber, wie man die Masse infiltriert

So einfach ist es, die Menschen für eine Bewegung zu begeistern: Die Animateure machen es vor, die Zweifler gehen unter
Stefan Kaegi manipulierte lustvoll: Die Uraufführung von „Spiegelneuronen“ bei den Salzburger Festspielen

Eine derart vage Angabe gab es wohl noch nie in der langen Geschichte der Salzburger Festspiele: Im Programmheft zu „Spiegelneuronen“ wurde die Aufführungsdauer mit „ca. 70 – 100 Minuten“ angegeben. Denn es handelte sich ja um eine „Versuchsanordnung“ mit dem Publikum als Probanden. Würden es willig mitmachen? Oder sich destruktiv verhalten?

Doch der Veranstaltungsort, die Szene Salzburg, signalisierte schon, dass andere Maßstäbe gelten als in der Felsenreitschule. Und wie die Uraufführung am Mittwochabend bewies: Stefan Kaegi, Mitbegründer von Rimini Protokoll, überließ nichts dem Zufall. Die Demonstration dauerte exakt 80 Minuten – wie auf der Anzeigentafel beim Eingang angekündigt. Die Masse lässt sich eben manipulieren, die Skeptiker gehen förmlich unter.

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