"Echte falsche Mona Lisa" gelangt bei Christie's zur Auktion
Eine Version der weltberühmten Mona Lisa wird ab Freitag bei Christie's in Paris versteigert. Dabei handelt es sich um eine Kopie aus dem Nachlass des Antiquars und Kunstliebhabers Raymond Hekking, der von der Echtheit seines Bildes überzeugt war, wie das Auktionshaus mitteilte. Der Wert der sogenannten Hekking-Mona-Lisa wird demnach auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzt.
Die Kopie des Meisterwerks von Leonardo da Vinci stammt von Beginn des 17. Jahrhunderts, der Maler ist nicht bekannt. Kunstsammler Hekking erstand das Bild von einem Händler in der Nähe von Nizza. Er war zeitlebens überzeugt, bei der Mona Lisa im Pariser Louvre handle es sich in Wahrheit nur um eine Kopie und er sei im Besitz des Originals. Hekking vertrat diese Vorstellung lange in französischen Medien und bei Kunsthistorikern.
"Vertauscht"
Laut der unbestätigten These Hekkings wurde das weltberühmte Gemälde vertauscht, nachdem der Italiener Vincenzo Perugia die Mona Lisa 1911 aus dem Louvre gestohlen hatte, um sie in seine Heimat zurückzubringen. Nach der Festnahme Perugias kam das Bild zurück nach Paris. Nachdem Hekking 1977 verstarb, hinterließ er die Kopie seiner Familie. Christie's-Experte Pierre Etienne sagte, sie sei „das perfekte Beispiel für die Faszination, die die Mona Lisa ausübt“.
In der Tat wurde das Bild im Lauf der Jahrhunderte immer wieder kopiert, Nachahmungen landeten auch in Museen - darunter dem Prado in Madrid, dessen Kopie laut Forschern im direkten Umfeld Leonardos angefertigt worden sein soll. Immer wieder versuchen Eigentümer auch mit viel Medieneinsatz, eine ihrer Versionen als "Original" zu platzieren, zuletzt tat dies eine in der Schweiz ansässige Stiftung, um die es aber wieder ruhig wurde: Monsieur Hekking hatte auch in diesem Sinn auch geistige Erben und Nachahmer.
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