Turrinis Ratschläge für den kleinen Mann

Miha Kristof in Peter Turrinis Stück "Was macht man, wenn... Ratschläge für den kleinen Mann".
Die Uraufführungen von Peter Turrinis erstem Kinderbuch im Dschungel Wien begeistert

Peter Turrini wird im September 70 und er gehört zur seltenen Sorte Erwachsener, die nicht vergessen haben, wie es ist, Kind zu sein. Die noch wissen, wie furchtbar ausgeliefert man manchmal ist.

„Ich war halt ein dicker Bub“, erinnert er sich und gibt im Buch „Was macht man wenn ...“ Anleitungen, was in brenzligen Situationen zu tun ist. Ernst und halb ernst Gemeintes: Wenn man Blödmann geschimpft wird, wenn Soldaten auf dem Dach auftauchen oder wenn ein Löwe am Zebrastreifen steht. Wichtige Hinweise für den heranwachsenden Mann!

Turrinis Ratschläge für den kleinen Mann
turrini

Im Dschungel Wien hat nun das Ensemble ISKRA unter der Regie von Nika Sommeregger Turrinis formidablen Leitfaden für Menschen ab sieben in Szene gesetzt.

Einfühlsam und berührend, komisch und nachdenklich bringt Sommeregger Turrinis Text auf die Bühne und trifft atmosphärisch genau den Punkt. Zwei tolle Hauptdarsteller ( Miha Kristof, im Bild links, und Christian Krall), Live-Musik und clevere Schattenspiele genügen, um von Höhen und Tiefen des Kinderlebens zu berichten.

Zum melancholichen Intro von Led Zeppelins „Stairway to Heaven“ verhandeln zwei Burschen die Grundfragen des jungen Lebens. Wenn das Nachbarmädel rüber lächelt und man sich vor Aufregung in die Hose macht (cool bleiben); wenn man grausliche Sachen essen muss (die Erwachsenen mit Horrorgeschichten zum Speiben bringen) oder wenn ein Löwe vor dem Fleischhauer auftaucht (ablenken mit Extrawurstsemmel, Gurkerl nicht vergessen, Zirkusdirektor verständigen). Nicht alles ist komisch. Wenn der brutale Edi sich vor einem aufbaut, muss man ihn in ein Gespräch verwickeln. Dann erfährt man, dass er das Watschen verteilen zuhause gelernt hat. Und später im Kinderheim.

KURIER-Wertung:

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