Die Uraufführung "Liebe (Amour)": Das Sterben, eine Überforderung

Packendes Doku-Theater, das an Arbeiten von Rimini-Protokoll erinnert: "Liebe (Amour)"
Salzburger Festspiele: Karin Henkel nahm den Film von Michael Haneke als Basis für Reflexionen über Pflege und Tod

Karin Henkel hätte es, wie sie im Programmheft erklärt, langweilig empfunden, „einfach den Film nachzustellen“. Die Regisseurin nimmt Michael Hanekes „Amour“ daher als Basis für Reflexionen und Assoziationen – und kontert mit einer eigenen Ästhetik wie Formensprache. Ihre Interpretation, die am Sonntagabend im Landestheater von Salzburg als Koproduktion der Festspiele mit den Münchner Kammerspielen ihre Uraufführung erlebte, ist so etwas wie ein passgenaues Gegenstück: wortreich statt karg, turbulent statt still, grell statt gedeckt. Statt Close-ups gibt es Totale, statt Kammerspiel große Bühne, statt langen Einstellungen enorme Betriebsamkeit.

 

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