Die surrealistische Sachertorte: "Dalí-Freud" im Belvedere

Die surrealistische Sachertorte: "Dalí-Freud" im Belvedere
Salvador Dalí war stark von Sigmund Freud beeinflusst. Eine Ausstellung nimmt das Verhältnis in den Blick – und fördert Erhellendes wie Amüsantes zutage

Es muss eine seltsame Situation gewesen sein an jenem 19. Juli 1938, als Salvador Dalí im Londoner Domizil von Sigmund Freud zu Besuch war. Der Schriftsteller Stefan Zweig und der Autor und reiche Erbe Edward James, Ehemann der Wiener Schauspielerin Tilly Losch, hatten das Treffen eingefädelt und waren auch selbst zugegen. Für Dalí erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch.

„Entgegen meiner Hoffnung sprachen wir wenig, aber wir verschlangen einander mit den Augen“, notierte der Künstler später. Freud nahm seinen Fanboy eher als „Fanatiker“ wahr: „Kein Wunder, dass sie in Spanien Bürgerkrieg haben, wenn sie so aussehen“, raunte er James zufolge den Begleitern zu. Und doch zeigte er sich hinterher beeindruckt von Dalís Kunst, die ganz maßgeblich von seinen Ideen über das Unbewusste beeinflusst war.

Kommentare