Die Reichenauer Schmalspurvariante abseits des Südbahn-Viadukts

Totentanz mit Bierkrügl-Luftballon: Wolfgang Hübsch als seliger Lokomotivführer und Philipp Stix
Festspielintendantin Maria Happel inszenierte mit einem großen Ensemble Ödön von Horváths packende Tragödie „Der jüngste Tag“

Um von Wien über Payerbach nach Reichenau an der Rax zu gelangen, fährt man unter einem der Viadukte der Semmeringbahn hindurch. Es ist also vorstellbar, dass sich in dieser wildromantischen Gegend das Drama rund um den Stationsvorstand Thomas Hudetz ereignet haben kann: Abgelenkt von einer kecken Lolita, stellte er ein Signal zu spät – und verursachte ein verheerendes Zugsunglück mit geradezu infernalischem Krach.

Eine zentrale Szene in Ödön von Horváths „Der jüngste Tag“ spielt bei einem solchen Viadukt: Grund genug für Maria Happel, Intendantin der Festspiele, die Tragödie anzusetzen – als vierte Premiere in vier Tagen. Doch ihr gelang – aus mehreren Gründen – nur die Reichenauer Schmalspurvariante.

Kommentare