Die kleine Hinternmusik des Hieronymus Bosch

Die kleine Hinternmusik des Hieronymus Bosch
In einem berühmten Bosch-Gemälde ist auf einem nackten Gesäß ein Lied versteckt. Die Studentin "Amelia" hat das Musikstück jetzt hörbar gemacht.

Die berühmten Bilder des niederländischen Malers Hieronymus Bosch († 1516) sind bizarr, geheimnisvoll und überbordend. Nicht alle darin versteckten Rätsel konnten gelöst werden. Man entdeckt immer wieder neue Details. So ist es auch "Amelia", einer Studentin der Musik- und Informationswissenschaft an der Oklahoma Christian University, gegangen, als sie das Bosch-Gemälde "Der Garten der Lüste" studierte und sich mit einem besonderen Detail beschäftigte.

Im rechten Bildteil des Tryptichons, auch "musikalische Hölle" genannt, werden die gequälten Seelen zu einem teuflischen Choral gezwungen. Die Noten des Liedes sind auf dem nackten Hintern eines Leidensgenossen aufgeschrieben.

"Amelia" hat die 500 Jahre alte Notenschrift in moderne Notation umgewandelt - unter der Annahme, dass die zweite Zeile der Note C entspricht, wie es damals üblich gewesen sei. Sie hat das alte Büßerlied als simple Piano-Version hörbar gemacht und das Ergebnis auf ihrem Tumblr-Blog veröffentlicht.

Die Melodie des rätselhaften Büßerliedes:

"Butt song from Hell"

In kürzester Zeit machte das Video mit der Transkription die Runde im Internet, weitere Versionen wurden gepostet. Ein Blogger dichtete etwa einen albernen Text zu dem "Butt song from Hell" (Hinternlied aus der Hölle), wie "Amelia" ihre Entdeckung genannt hatte.

Mittlerweile gibt es auch eine pompöse Fantasy-Metal-Version von dem uralten Lied - mit dem Titel "Ancient Ass Music".

"Amelia" selbst war überrascht von so viel Widerhall. Sie habe die Transkription gemeinsam mit ihrem Freund um ein Uhr Nachts in einer halbe Stunde zusammengestellt. Jetzt wolle sie mit den Kollegen am Institut noch mögliche Unreinheiten in der Notation beseitigen.

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