Die Freiheit, die sie meinten: Albertina Modern zeigt Abstraktes

Die Freiheit, die sie meinten: Albertina Modern zeigt Abstraktes
„Ways of Freedom" zeigt Kunst um 1950 – aus amerikanischer und europäischer Perspektive und mit einem Fokus auf Frauen

Es muss ein Spektakel gewesen sein an jenem 2. April 1959. An diesem Tag gastierte Georges Mathieu, damals unumstrittener Star der Kunstwelt, mit einer Malaktion vor Publikum im Wiener „Theater am Fleischmarkt“.

In gerade einmal vierzig Minuten verwandelte der Franzose eine zweieinhalb mal sechs Meter große Leinwand in das Gemälde „Hommage an den Konstabler von Bourbon“ (großes Bild), voll mit energischen, direkt aus der Farbtube gedrückten Markierungen auf blauem Grund. Der Domprediger Otto Mauer, Wiens Schirmherr der abstrakten Kunst zu jener Zeit, soll die Hoffnung gehegt haben, das Werk geschenkt zu bekommen. Er scheiterte an Mathieus Forderung, dass um das Bild herum erst eine Kapelle gebaut werden müsse.

Nun ist das Werk, das zur Initialzündung für die gestisch-abstrakte Malerei in Österreich und in Folge für den Aktionismus werden sollte, wieder in Wien: Als Teil der formidablen Ausstellung „Ways of Freedom – Jackson Pollock bis Maria Lassnig“, die sich bis 22. 1. anschickt, mehrere Stränge der abstrakten Kunst der Nachkriegszeit zu vergegenwärtigen.

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