Die Bregenzer Festspiele sind eröffnet

Die Bregenzer Festspiele sind eröffnet
Einen Tag nach der Ernennung von Elisabeth Sobotka als neue Intendantin wurden am Mittwoch die Bregenzer Festspiele von Bundespräsident Heinz Fischer eröffnet.

Alles gut am Bodensee. Nur einen Tag, nachdem die Bregenzer Festspiele Elisabeth Sobotka als neue Intendantin ab 2015 (etwas überraschend) präsentiert hatten, durfte der amtierende Chef David Pountney für sein Programm 2012 im Rahmen der feierlichen Eröffnung im Festspielhaus berechtigt Werbung machen. Sobotka selbst war nicht in Bregenz.

Wie auch ein anderer fehlte: Der langjährige und dabei extrem erfolgreiche Festspielpräsident Günter Rhomberg blieb der Eröffnung bewusst fern, um seinem Nachfolger Hans-Peter Metzler bei dessen Debüt freie Hand zu geben. Eine Geste, die Bundespräsident Heinz Fischer neben Dankesworten für Rhombergs Wirken als "sehr nobel" bezeichnete. Metzler würdigte den Vorgänger in einem kurzen Nebensatz.

Spannend

Metzler selbst betonte in seiner Rede die Bedeutung der Kunst. Man wolle am Bodensee die entsprechenden (auch finanziellen) Rahmenbedingungen für ein "weltoffenes Zuhause" bieten; der Aufbruch in eine neue Ära sei "sehr spannend und voller Überraschungen". Man wisse aber, so Metzler sinngemäß, wohin man in Zukunft gehen wolle.

Auf die Korruptionsvorwürfe gegen diverse Politiker ging Kulturministerin Claudia Schmied ein. Sie verlangte vor allem von der Politik mehr Anstand, und erntete dafür Zwischenapplaus. Auch Integration sei ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Entwicklung und wichtig auf dem Weg zur Eigenverantwortung, so Schmied.

Marseillaise

Politisch gab sich auch David Pountney, der neben musikalischen Live-Kostproben aus diversen Werken vor allem den Aspekt der Revolution in allen seinen positiven wie negativen Ausprägungen betonte. Zum Finale der klug gemachten künstlerischen Leistungsschau gab es passend zur "Spiel am See"-Oper "André Chénier" die Marseillaise.

Für einen Lacher sorgte dafür Bundespräsident Fischer, als er die Bregenzer Festspiele 2011 (!) eröffnete. Fischer korrigierte sich sofort auf 2012 und betonte, wie froh er sei, immerhin nicht Bregenz mit Salzburg verwechselt zu haben. Die Sympathie des Publikums war dem Staatsoberhaupt sicher. Am Abend steht im Festspielhaus die Uraufführung von Detlev Glanerts mit Spannung erwarteter Oper "Solaris" nach Stanislaw Lem am Programm.

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