Die Baustelle ORF hat einen Neubau weniger

Die Baustelle ORF hat einen Neubau weniger
"Plan B" für multimedialen Newsroom. Weiter "Vollkonsolidierung der Standorte. ORFeins bekommt Info-Schub.

Neben dem Streit um die Aussagen von "Report"-Chef Robert Wiesner ging es beim ORF-Stiftungsrat auch ums Programm. Was der KURIER schon berichtete, bestätigte ORF-Generaldirektor Wrabetz: Nach dem Auslaufen der Champions League im ORF soll ab Herbst 2018 "jedenfalls am Mittwoch" nach "Dokeins" ein aktuelles Info-Magazin (Arbeitstitel "Newsroom1") in der ORFeins-Primetime laufen.

Sollte dieser Testlauf, den Wrabetz so nicht nennen wollte, funktionieren, könnte das Magazin auch die gesamte Woche über auf Sendung gehen. Die Konsequenzen daraus lässt Wrabetz gerade von einer Sub-Gruppe der ORFeins-Reformgruppe evaluieren. Dieser gehören u. a. ORFeins-Info-Chefin Lisa Totzauer sowie ORF-Stratege Franz Manola an.

Eine Vorgabe gibt es dazu: Das Info-Magazin soll dann nicht gegen die "ZiB2" programmiert werden. Sehr wohl könnte es aber gegen "Schauplatz" & Co gehen, die aber recht gute Quoten bei jungen Sehern haben. Mittelfristig, die Rede ist von 2019, könnte noch ein Vorabend-Magazin dazu kommen.

Redaktionell soll das neue ORFeins-Magazin eng vernetzt mit Smart-TV und App auf Sendung gehen. Verantworten dürften es programmlich Totzauer sowie für Online Vizedirektor Thomas Prantner. Wrabetz bestätigte zudem Gespräche mit Sky um die Highlight-Rechte an der Fußball-Bundesliga.

Channel-Manager

Totzauer wird auch für die Funktion der Channel-Manager(in), die für ORFeins und ORF2 geplant sind, kolportiert. Diese werden "zeitnah" ausgeschrieben, so Wrabetz. Das könne parallel zur ORFeins-Reform geschehen.

Abgeblasen ist indes der Neubau für den multimedialen Newsroom. Wrabetz rechnet in absehbarer Zeit nicht mit den notwendigen Widmungen der Stadt Wien. Im März werde ein "Plan B" samt Kostenschätzungen für einen trimedialen Newsroom in den derzeitigen Ausstattungshallen vorgelegt. Der vorgegebene Kostenrahmen (303 Millionen) werde halten.

Damit verbunden ist nicht nur der Umzug der Radio-Information auf den Küniglberg, sondern der ganzen Ö1-Mannschaft. "Der Plan B wird die Gesamtkonsolidierung ermöglichen", so Wrabetz. An den Stiftungsratsbeschluss dazu hatte zuvor ÖVP-Vertreter Thomas Zach erinnert. Man habe "nicht 300 Millionen Euro nur für ein Sanierungsprojekt genehmigt." Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser hält die Pläne für "nicht umsetzbar".

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