Dave ist ein scheiternder, amoralischer Kifferant – hinterhältig wie Mr. Bean, dafür goschert wie ein Paradewiener. Nur das goldene Herz, es ist tief in der versifften Wohnung vergraben. Für „Dave on Stage“ wurden Teile des Inventars auf die Bühne gestellt: Eine Couch im Cannabislook, ein Robert-Pattinson-Plakat und eine mit ORF-Logo verzierte Bong.
Sein Sidekick aus der ORF-Mockumentary, Jan Frankl, kündigt Dave wie einen Hiphop-Superstar an, der lässt die Fangemeinde nicht lange auf sein erstes „Sheesh!“ im hohen Piepston warten. Auf dem unteren Ende der Daveschen Notenskala sind die durch Billig-Energydrinks angeregten Rülpser angesiedelt. Einmal lässt er sogar das Publikum – aufgeteilt in East Coast, West Coast – gegeneinander anrülpsen. Es ist kein Wunder, dass ein paar mitmachen. Aber auch das verzeiht man ihm – denn Dave scheitert so schön.
Auf ein hochtrabendes Konzept verzichtet Scheid daher – was nachvollziehbar ist. Dafür werden einige Disziplinen der Bühnenkunst – Zaubertricks, Pantomime, Stand-Up, Shakespeare – fragmentartig parodiert. Frankl lässt sich dabei mit einer Engelsgeduld beschimpfen, um dann doch noch eine entzückend schiefe Liebeserklärung zu erhalten. Lovers lieben das, Hater werden es hassen.
Dave & Jan sind das unfassbarste Duo seit Cheech & Chong. Oder: Bud Spencer und Terence Hill auf Marihuana. Oder: Vier Fäuste für eine Kebab-Pizza.
Kommentare