Das Wiener Volkstheater: Ein Scheitern roter Kulturpolitik

Eine Baustelle der Wiener Kulturpolitik: Das Volkstheater bekommt nächstes Jahr einen neuen Chef, und damit neues Glück
Einst bürgerliche Gründung, dann Vorzeigetheater der Volksbildung. Zuletzt geriet die Bühne durch eine Neuorientierung ins Schleudern

Wer vor der Jahrtausendwende in dieser Stadt aufwuchs, kennt das Volkstheater als Vorzeigebühne dessen, was die SPÖ, als sie noch rote Kulturpolitik machte, mit Kulturpolitik meinte: Ein Theater, das insbesondere jene an die Bühnenkunst heranführte, die sich in Josefstadt und Burgtheater nicht zu Hause fühlten. Das damalige Gewerkschaftshaus bot große Stücke, Publikumslieblinge und keinerlei Hürden, die den Besuch erschwerten. Das Volkstheater war, nach einer völlig anderen Gründungshistorie, ein Ort der Volksbildung, ein niederschwelliges Einstiegstheater, das für viele ein Lebenstheater wurde. Zuletzt aber setzte man einen gänzlich anderen Kurs.

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