Was war die Challenge beim Dreh?
Die größte Herausforderung war das Wetter in Oklahoma während der Dreharbeiten. Wir hatten ein gesamtes Set, das davongeblasen und wieder aufgebaut wurde, nur um dann wieder davongeblasen zu werden.
Verstehen Sie die Besessenheit dieser Sturmjäger?
Ja, ich habe das ja danach erlebt: Da siehst du einen Punkt am Radar und weißt, das ist ein Tornado, du fürchtest dich, aber gleichzeitig bist du wahnsinnig gespannt, und im nächsten Moment ist er weg. Eine Riesenvorbereitung für einen Moment des Irrsinns.
Die Meteorologin, die Sie spielen, ist sehr selbstsicher. Wann haben Sie Ihr Selbstvertrauen gefunden?
Ich ging auf eine sehr, sehr kleine Schule, es gab nur 22 Mädchen in meinem ganzen Jahrgang, also wirklich sehr, sehr klein. Und ich fühlte definitiv, dass ich zwischen 11 und 16 innerlich viel gewachsen war, aber ich konnte mich nicht wirklich verändern, weil meine Freunde mich so sahen, wie ich mit 11 war und ich damals schon an anderen Dingen interessiert war. Es besserte sich erst, als ich aufs College ging und eine viel größere Auswahl an Freunden hatte, dass ich die Menschen fand, zu denen ich mich wirklich hingezogen fühlte. Und erst dann fühlte ich mich als Erwachsener. Und das festigte sich, als ich einer Gruppe namens National Youth Theater beitrat, und andere Leute traf, die das Drama genauso liebten wie ich, und das war wirklich cool und öffnete mir die Welt.
Was war Ihr erstes Engagement?
Ich bekam meinen ersten Job, als ich 17 war – es war in einer Show namens „Cold Feet“, die das britische Äquivalent von „Friends“ war, diese Kultserie aus den 1990ern. Das war mein erster Vorgeschmack darauf, wie der ganze Prozess abläuft. Ich hatte großes Glück, weil ich nur eine kleine Rolle hatte, was bedeutete, dass ich mich daran gewöhnen konnte, vor der Kamera zu stehen, weil das anfangs für jeden seltsam ist, glaube ich. Man wird sich plötzlich seiner selbst bewusst, selbst beim Gehen wird man sehr selbstbewusst und überdenkt alles. So konnte ich irgendwie lernen, indem ich die anderen bei der Arbeit beobachtete.
Als die Serie „Normal People“ 2020 herauskam, standen Sie zum ersten Mal auf der Theaterbühne in London. Wie war diese Erfahrung?
Es war absolut unglaublich. Es war mein erster Einblick ins professionelle Theater. Ich habe mein ganzes Leben lang davon geträumt, Theater zu machen. Und dann noch mein erstes Stück am Almeida Theater zu spielen, das so berühmt ist, war wunderbar. Ich bin als Schauspieler gewachsen, allein durch diese Erfahrung, weil man auf der Bühne eine andere Art von Kraft einsetzen muss. Man muss irgendwie die ganze Show tragen, während man beim Fernsehen nur ein Teil eines großen Ensembles ist, weil so viele verschiedene Aspekte zusammenwirken, um die Gesamtgeschichte zu gestalten. Ich habe es geliebt. Ich würde auf jeden Fall gerne mehr Theater machen.
Sind Sie beruflich vorbelastet?
Meine Mutter und mein Vater haben beide in irgendeiner Form im Fernsehen gearbeitet. Mein Vater leitet derzeit Sky Arts, einen Kanal, der viele Dokumentationen sowie Musik und Kunst zeigt. Und meine Mutter ist Filmeditorin im Bereich Drama, also war sie immer sehr hilfreich, wann immer ich meine Selbstaufnahmen gemacht habe, als ich klein war. Sie kennt sich wirklich gut aus mit Schnitt und konnte mir immer Tipps geben.
Waren Sie je eine „hungernde“ Schauspielerin?
Ich habe großes Glück. Meine Eltern konnten mich immer unterstützen. Es ist ein Privileg, sich darüber keine Sorgen machen zu müssen. Ein großer Teil des Schauspielerlebens besteht nämlich darin, ziemlich oft arbeitslos zu sein. Ich habe definitiv Freunde, die gestresst waren, aber man passt sich einfach an und findet verschiedene Wege, um Zeit miteinander zu verbringen, ohne auszugehen oder in teure Restaurants zu gehen. Ich ziehe bis heute ein Picknick im Park einem Nobelrestaurant vor.
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