Filmkritik "Twisters": Katastrophen-Action mit Sozialkritik

Filmkritik "Twisters": Katastrophen-Action mit Sozialkritik
Die Neuauflage des Wirbelsturmklassikers „Twister“ nutzt den Klimawandel.

Von Gabriele Flossmann

Endlich ist er da, der zweite Teil von „Twister“. Und darin gilt das Motto: Darf’s ein bisserl mehr sein?

Der Tornado-Film von 1996 mit Helen Hunt und Bill Paxton ist zu einem Action-Klassiker geworden, obwohl – oder weil – er zu den fantasielosesten Hollywoodfilmen zählte. Ein völlig sortenreiner Unterhaltungsfilm, bei dem sich nicht nur der Wirbelsturm, sondern auch die Handlung im Kreis dreht. Mit einem faden „Auge“ in der Mitte, wie man in der Meteorologie das nahezu windstille Zentrum eines Wirbelsturms bezeichnet.

Millionen Dollars

Aber weil offenbar das windumtoste Leben der Kinogeher nach Beruhigung im Kino sucht – und dies vor allem mittels „Action!“ –, hat der Film seinerzeit auf Anhieb Hunderte von Millionen Dollars eingespielt. Und offenbar ist es nun Zeit für einen neuen filmischen Wirbelsturm.

Im Originalfilm spielte Helen Hunt die Ärztin Jo Harding, die mit ihrem baldigen Ex-Ehemann Bill zusammenarbeiten muss, um ein Warnsystem zu entwickeln, das die Menschen vor den extrem heftigen Tornados warnt.

Schon nach dem großen Erfolg von Teil 1 hatte Hunt die Idee für eine „Twister“-Fortsetzung – mit sich selbst als Co-Autorin und Regisseurin. Daraus wurde – nichts.

Je gefährlicher, desto besser

In der Fortsetzung agiert nun ein neues Team: Kate Cooper ist eine ehemalige Sturmjägerin, die eine Begegnung mit einem monströsen Tornado überlebt hatte und deshalb in New York City nur noch auf Bildschirmen Sturmabläufe studiert. Ihr Freund Javi überredet sie dazu, ein neues Ortungssystem zu testen, das möglicherweise in der Zukunft viele Menschenleben retten kann.

Dabei kreuzen sich ihre Wege mit Tyler Owens, dem charmanten und rücksichtslosen Social-Media-Superstar, der davon lebt, seine wirbelstürmischen Abenteuer zu posten – je gefährlicher, desto besser. Doch nun sehen sich die Protagonisten mit vorher noch nie da gewesenen, furchterregenden Phänomenen konfrontiert. Nun ja …

Solide Action

Als Zuschauer hat man – angesichts des reichen Angebots – nicht den Eindruck, Zeuge eines „noch nie da gewesenen Phänomens“ geworden zu sein. Aber man kann solide Action beobachten. Bisweilen sucht man ja im Kino gerade das. 

Ein Interview mit Daisy Edgar-Jones lesen Sie im KURIER am Sonntag!

Info: USA 2024. 123 Min. Von Lee Isaac Chung. Mit Daisy Edgar-Jones, Glen Powell, Anthony Ramos, Brandon Perea.

Kommentare