Crossing Europe-Bilanz: 20.000 Besucher gezählt

Crossing Europe-Bilanz: 20.000 Besucher gezählt
Das internationale Filmfestival Crossing Europe konnte beim 10. Jubiläum besuchermäßig nicht zulegen. Der Hauptpreis ging an Film aus Griechenland.

Christine Dollhofer, Intendantin des am Sonntag zu Ende gegangenen 10. Linzer Filmfestivals Crossing Europe, pocht auch für die kommenden Jahre auf ein Budget, das ein qualitatives Arbeiten ermöglicht: "Es geht auf keinen Fall, dass es unter den Wert von heuer - eine halbe Million Euro - sinkt", betonte sie im APA-Gespräch. Dieses Jahr wurden rund 20.000 Besucher gezählt, 2012 waren es knapp 21.000. Dollhofer begründet das mit dem "fantastischen Wetter nach einem langen Winter".

Die Festivalleiterin berichtete von einem "Widerspruch": Inhaltlich habe man sich hervorragend positioniert und im vergangenen Jahrzehnt internationales Renommee erworben, die positive Berichterstattung und die Besucherzahlen würden das deutlich belegen. Das Budget hingegen hinke den tatsächlichen Anforderungen eines modernen, internationalen Veranstaltungsbetriebes immer noch hinterher. Dollhofer zeigt sich zwar "grundsätzlich zufrieden", wieder finanzielle Mittel in der Größenordnung des Vorjahres lukriert zu haben. Um professionell agieren und die Qualität sichern zu können, brauche es aber auch künftig entsprechende Unterstützung. "Wer andere Festivals und deren Budget kennt, weiß, dass wir sehr bescheiden arbeiten", betonte die Intendantin.

Was erwartet sie sich von Crossing Europe in weiteren zehn Jahren? "Dass es nach wie vor ein frisches Format ist, das ein junges Publikum anspricht." Es handle sich nicht um eine große Red-Carpet-Veranstaltung, sondern um ein Ereignis, das die Begegnung zwischen Besuchern und Filmschaffenden ermöglicht. Das Linzer Event des europäischen Kinos sei viel mehr als ein Festival: Dollhofer versteht es als "ein soziales Netzwerk, das auf persönlicher Ebene funktioniert". Insgesamt 162 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 40 Ländern - darunter 96 Österreich-Premieren und 32 Uraufführungen - wurden heuer gezeigt und 650 Fachgäste aus dem In- und Ausland begrüßt.

Hauptpreis für griechischen Film

Der griechische Regisseur Ektoras Lygizos hat am Samstagabend in Linz für "To agori troi to fagito tou pouliou/Boy Eating the Bird's Food" den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhalten. Das Werk setze sich mit den Problemen des Sozialrealismus auf einem Niveau auseinander, "das uns bisher noch nie begegnet ist", so die Begründung der Jury.

Crossing Europe-Bilanz: 20.000 Besucher gezählt
Der Spanier Marcal Fores durfte sich für "Animals" über den Audience Award und 1.000 Euro freuen. Die Kritikervereinigung Fedeora wählte "Vaters Garten: Die Liebe meiner Eltern/Father's Garden: The Love of My Parents" des Schweizers Peter Liechti zum besten Dokumentarfilm.

In der Kategorie Local Artist gewann Rainer Kohlberger mit Humming, Fast and Slow", er erhielt 4.000 Euro Preisgeld und einen Gutschein über 2.000 Euro. Karin Fisslthaler, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen "Cherry Sunkist", bekam den mit 1.500 Euro dotierten Creative Region Music Video Award. Der Local Artist Atelierpreis ging an Miguel Jose Gonzalez-Gonzalez für "2x10m2 Ostseeblick", er bekommt für ein Jahr einen Platz im Linzer Atelierhaus Salzamt.

Die Filme beim "Crossing Europe"-Festival

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