"Cow": Aus dem schweren Leben einer britischen Milchkuh

"Cow": Aus dem schweren Leben einer britischen Milchkuh
Eine ergreifende Tier-Doku von Andrea Arnold.

Aus dem schweren Leben einer Milchkuh erzählt die renommierte, britische Filmautorin Andrea Arnold in ihrem ersten, herzzerreißenden Doku-Projekt. Mit der für sie typischen, beweglichen Handkamera geht Arnold mit ihrer Protagonistin Luma, einem schwarz-weiß gefleckten Holstein-Rind, auf Tuchfühlung. Gefilmt wird immer auf Augenhöhe des Tieres, dicht an seinem Körper, oft in extremer Großaufnahme: Luma ist eine von vielen Milchkühen auf einer britischen Industriefarm mit großer Melkanlage, wo den Kühen regelmäßig die Milch abgezapft wird. Dort leistet Luma in ihrer Rolle als Nutztier ihre tägliche Arbeit, gebiert Kälber, die sofort nach der Geburt von ihr getrennt werden, und spendet Milch. Ihre Euter, groß wie Medizinbälle, baumeln beschwerlich zwischen ihren Beinen und machen jegliche Bewegung mühevoll. Die Bauern und Bäuerinnen sind meist nur im Hintergrund wahrnehmbar und verrichten professionell ihre Arbeit.

Es dauert fast eine Stunde, ehe die Kühe das erste Mal Gras sehen und auf die Weide gelassen werden. Der Eifer, mit dem die Tiere aus dem Stall ins Freie hopsen und auf den grünen Wiesen zu mampfen beginnen, ist ganz besonders ergreifend.

Andrea Arnold verzichtet auf sentimentale Zuspitzungen, erreicht aber gerade durch ihre genaue Beobachtung eine bittere Bestandsaufnahme. Empathisch dokumentiert sie die Alltagsroutinen eines Lebewesens, dessen Dasein komplett auf seine Nutzfunktion für den Menschen ausgerichtet ist.

Cow. Großbritannien 2019. 94 Minuten. Von Andrea Arnold. Mit Luma.

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