Country-Sängerin Loretta Lynn gestorben

Country-Sängerin Loretta Lynn gestorben
Die Sängerin, die in ihren Liedern auch feministische Themen aufgriff, wurde 90 Jahre alt.

Loretta Lynn, die „dienstälteste“ und neben Dolly Parton kulturell am breitesten  aufgenommene Sängerin der Country Music, ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Lynn wurde ab den 1960er Jahren mit Songs berühmt, die sich mit Themen wie Empfängnisverhütung („The Pill“), häuslicher Gewalt und Übergriffigkeit („Don’t Come Home A-Drinkin’ With Lovin’ On Your Mind“) befassten.

Inspiration dafür erhielt Lynn aus ihrem eigenen Leben: Nach einer Kindheit im ärmlichen Tennessee heiratete sie mit 15 zum ersten Mal, mit 16 war sie Mutter, Anfang 30 Großmutter. Ihr Mann Oliver, Spitzname "Doolittle", der auch ihr Manager war, hatte zahlreiche Affären und Ausfälle, blieb aber doch bis zu seinem Tod im Jahr 1996 an Lorettas Seite. "I Miss Being Mrs.", sang sie ihm später gar nach.

Lynns Autobiografie "Coal Miner's Daughter" wurde 1980 verfilmt, Sissy Spacek verkörperte darin die Sängerin. Der Film gewann einen Oscar und brachte Lynn auch einem Publikum abseits der Country-Szene näher, und die nie um starke Sager verlegene, dabei stets "resche" Sängerin wurde für viele Personen, die selbst mit einem harten Leben haderten, zur Identifikationsfigur. Diese inspirierende Kraft behielt Lynn auch in späteren Jahren bei, als sie mit Musikern nachfolgender Generationen kooperierte - allen voran Jack White, bekannt von den "White Stripes". Er produzierte ihr herausragendes Alterswerk "Van Lear Rose" 2004.

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