Coronavirus: Die Kulturszene wappnet sich

Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek.
Runder Tisch im Kulturministerium, Verwertungsgesellschaften greifen geschädigten Urhebern unter die Arme

Die Kulturszene, die vom Coronavirus flächendeckend geschädigt ist, rüstet sich für die Monate ohne Einnahmen. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) hat für Freitagmittag zu einem Runden Tisch eingeladen, um die Folgen der starken Einschränkungen  zu diskutieren.

Fonds der Sozialversicherung hilft

Einzelne Künstler, die in existenzielle Notlagen kämen, könnten sich an den Unterstützungsfonds der Künstler-Sozialversicherung wenden, die derzeitigen Maßnahmen seien mit Sicherheit ein „unvorhergesehenes Ereignis“ im Sinne der dortigen Regelungen. Was die zu erwartenden großen Einnahmeausfälle der Institutionen angehe, verwies sie auf bereits getroffene Unterstützungsmaßnahmen für Klein- und Mittelbetriebe sowie laufende Gespräche in der Regierung. „Der Ernst der Lage ist uns bewusst. Es wird Schritt für Schritt weitere Maßnahmen geben“, so Lunacek.

Es kann länger dauern

Darauf angesprochen, dass im Ausland Kulturinstitutionen verstärkt bis nach Ostern schließen würden, in Österreich sich die Kulturbranche aber im Augenblick auf eine Wiedereröffnung am 3. April abends einstelle, sagte die Staatssekretärin: „Es kann durchaus sein, dass es länger dauert.“

Eine Million für entgangene Tantiemen

Abgesagte Konzerte führen auch zu einem Tantiemenentgang. Die Verwertungsgesellschaften AKM & austro mechana und die Österreichische Interpretengesellschaft haben deshalb eine Kultur-Katastrophenfonds eingerichtet, wie sie in einer Aussendung mitteilten. Dieser wird eine Million Euro schwer sein und richtet sich an Musik-Urheber, die durch signifikanten Tantiemen- oder Honorarausfall in finanzielle Not geraten und dadurch existentielle Probleme bekommen. Darüber hinaus dient er der Liquiditätssicherung, indem Überbrückungshilfen und Darlehen gewährt werden.

Wie es mit den Interpreten weitergeht, ist offen: Die Interpretengesellschaft OESTIG wird ihre noch zu beziffernden Mittel ebenfalls der Existenzsicherung der InterpretInnen widmen, heißt es.

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