Coronavirus: Bundestheater melden Mitarbeiter zur Kurzarbeit an

Tatort Burgtheater: Hier kam es am 8. Mai 1925 während einer Vorstellung des Dramas „Peer Gynt“ zu einem vermutlichen Eifersuchtsattentat, das tödlich endete.
Alle Häuser sind betroffen, Dauer der Schließung noch nicht absehbar. Einnahmeneinbußen von 1,3 Mio. Euro pro Woche.

Die Bundestheater melden mit dem heutigen Tag 2.176 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Das gab die Bundestheater-Holding am Dienstag gegenüber der APA bekannt. Betroffen sind Dienstnehmer von Burgtheater, Staatsoper, Volksoper, ART for ART Theaterservice und der Bundestheater-Holding selbst. Die Kurzarbeit gilt ab 1. April und wird zunächst für drei Monate beantragt.

Dauer noch ungewiss

Wie lange die Theater noch geschlossen bleiben, kann Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, derzeit nicht beantworten. „Die Schließung der Bundestheater bedeutet nicht nur einen tiefen künstlerischen, sondern auch einen tiefen finanziellen Einschnitt“, so Kircher zur APA. Durch die Schließung aller Spielstätten betragen die Einnahmeneinbußen ca. 1,3 Mio. Euro pro Woche (ca. 190.000 Euro pro Tag), was allein für die Schließtage im Monat März 4,2 Mio. Euro ausmacht. „Realistischerweise müssen wir von einer Ausdehnung der derzeit vorgesehenen Schließtage ausgehen.“

Schlüsselkräfte ausgenommen

Wieviele Mitarbeiter tatsächlich mit 1. April in Kurzarbeit gehen, hängt von individuellen Faktoren wie etwa Urlaubsabbau, Zeitausgleich und Betreuungspflichten ab. Ausgenommen von der Kurzarbeitsregelung sind Schlüsselkräfte, die für die Aufrechterhaltung des Betriebes sorgen, wie die IT, Teile der Personalverrechnung und Finanzbuchhaltung oder die Betriebsfeuerwehr.

Ziel: Arbeitsplätze sichern

Vorangegangen sind den nun unterzeichneten Sozialpartner-Vereinbarungen Verhandlungen mit dem Zentralbetriebsrat. „Die Betriebsräte und die Gewerkschaft sowie alle Direktoren und Geschäftsführer unterstützen diesen wichtigen Schritt zur Absicherung für die Zukunft des größten Theaterkonzerns“, unterstreicht Kircher.
Auch wenn mit der Maßnahme für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Einkommensverluste verbunden seien, sei „das oberste Ziel erreicht, nämlich die Arbeitsplätze aller zu sichern“, ist Kircher von der Richtigkeit dieser Maßnahme überzeugt. „Das neue Kurzarbeitsmodell versetzt uns in die Lage, rasch auf diese beispiellose Ausnahmesituation reagieren zu können, deren Auswirkungen abzufedern und soziale Absicherung zu gewährleisten.“

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