Bundesmuseen verbuchten 2023 neuen Rekord an Besuchen

Bundesmuseen verbuchten 2023 neuen Rekord an Besuchen
Mit 7.341.032 Eintritten lag das Niveau um knapp 35 Prozent über dem des Vorjahres. Rund ein Drittel des Publikums kommt aus Österreich.

Eine Steigerung von 6 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019, Erholung beim touristischen Publikum aus dem EU-Raum, aber noch keine vollständige Rückkehr zu alter Stärke bei Gästen aus Übersee: Das sind einige Eckpunkte der Besucherstatistik der Österreichischen Bundesmuseen, die am Freitag vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) veröffentlicht wurde. Insgesamt freut man sich über einen neuen Rekord, der erstmals die Marke von 7 Millionen Besuchen überschreitet. 

Im Detail verteilen sich die Zuwächse aber höchst unterschiedlich: Ein Zuwachs in den musealen Bereichen der Österreichischen Nationalbibliothek um 163 Prozent (273.969 auf 722.300) erklärt sich teilweise daraus, dass der Prunksaal im 2. Halbjahr 2022 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Das Museum für Angewandte Kunst (MAK) sowie das mumok haben zwar Zuwächse gegenüber 2022 in der Statistik stehen (plus 18,63 bzw. plus 8,12), bleiben aber unter dem Niveal des Vor-Corona-Jahres 2019. Im MAK beträgt dieses Minus fast 22 Prozent, im mumok fast 24 Prozent. 

Die Gewinner

Die meisten Besuche verzeichnete 2023 die Österreichische Galerie Belvedere und löste damit das Kunsthistorische Museum (KHM-Museumsverband) ab: In die Häuser des Belvedere kamen 1.834.000 im Vergleich zu 1.241.567 im Jahr davor (plus 47,72 Prozent) und 1.721.399 im Vor-Pandemie-Jahr (2023 plus 6,5 Prozent zu 2019). 1.688.509 Gäste begrüßte man im KHM-Museumsverband 2023 gegenüber 1.345.617 im Jahr davor (plus 25,48 Prozent). Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019, wo man 1.721.399 Besucher verzeichnete, ist das jedoch ein Minus von 3,2 Prozent.

Zuwächse über 20 Prozent zum Jahr davor gab es 2023 in der Albertina & Albertina modern (2023: 1.180.361 Besuche, 2022: 965.520) und im NHM/Naturhistorischem Museum (2023: 1.008.531 Besuche, 2022: 832.490). Für das NHM bedeutet das im Vergleich zu 2019 (841.869 Besuche) ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent. 

Standorte

Auf Nachfrage gab das Ministerium auch eine Aufschlüsselung der Besucherzahlen nach Standorten preis: Der KHM-Verband betreibt etwa acht Häuser. Hier konnte das Theatermuseum im Vergleich von 2022 zu 2023 relativ gesehen am meisten zulegen (plus 47 %), das vom designierten Generaldirektor Jonathan Fine geführte Weltmuseum aber nur 7 Prozent. Da Haupthaus des KHM verbuchte im Vergleich ein Besucherplus von 26 %, die Schatzkammer von 38%.

In der Albertina erwies sich das Stammhaus als Publikumsbringer, während die Zuwächse in der Dependance "Albertina modern" mit 7 Prozent eher moderat blieben. Hier fehlte nach der viel beachteten Ai Weiwei-Ausstellung im Jahr 2022 aber 2023 ein vergleichbar großer Name. 

Im Belvedere konnten sowohl das Obere Belvedere (+52%) als auch das Untere Belvedere (+42%) satte Zuwächse verbuchen, der Gegenwartskunst-Satellit Belvedere 21 zählte 20% mehr Besuche als noch 2022. Das MAK verbuchte bei seinem Biedermeier-Außenposten, dem Geymüllerschlössl, einen Rückgang von 29%. Zur Gesamtbesuchszahl trugen hier aber noch die Außenstellen in Los Angeles (8.840) und Brtnice (2 186) bei.

Zahlende Gäste

Neben der Anzahl der Gesamtbesuche wurden auch bei den Besucherinnen und Besuchern aus Österreich mit 2.288.397 (2019: 1.976.590) sowie bei jenen unter 19 Jahren, die die Bundesmuseen gratis betreten können, mit 1.474.546 (2019: 1.312.904) neue Höchstwerte erreicht. 30 Prozent der Besucherinnen und Besucher waren demnach jünger als 19 Jahre. Insgesamt wurde für 40% aller Eintritte der volle Preis bezahlt, für 28% ein ermäßigtes Ticket gelöst.

Ein differenziertes Bild zeigt sich laut Aussendung bei den internationalen Gästen: Während die Zahl der Besucherinnen und Besucher aus dem EU-Ausland 2023 mit 2.786.458 über dem Niveau von 2019 liegt (2.617.124), bleibt jene aus Ländern außerhalb der EU mit 1.391.738 noch darunter (2019: 1.688.905). Staatssekretärin Andrea Mayer leitete aus den Zahlen jedenfalls den klaren Auftrag ab, "auch weiterhin eine solide Finanzierung dieser wichtigen Häuser sicherzustellen“. Mit der zweifachen Erhöhung der Basisabgeltung in den Jahren 2024 und 2025 sei man als Bundesregierung diesem Auftrag nachgekommen.

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