Alle Weichenstellungen, die über das Jahr 2024 hinausgehen, würde sie aber in Absprache mit Jonathan Fine, designierter Generaldirektor ab 2025 und derzeit Chef des Weltmuseums, vornehmen, sagte Haag. Auch wenn sie betonte, dass es für ein Resümee noch zu früh sei, sprach sie doch den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbands ihr Lob aus – „wir haben in 15 Jahren den Verband wirklich weitergebracht.“ Für 2023 konnte Haag das „wirtschaftlich bisher erfolgreichste“ Jahr der Museumsgruppe verkünden, die Eintrittserlöse hätten 17,2 Millionen Euro betragen, was eine Steigerung von 55 % gegenüber 2022 bedeute (inflationsangepasst läge der Rekordwert von 2019 – man verbuchte damals rund 15,5 Mio. €, heute rd. 19,6 Mio. € – dennoch darüber).
Insgesamt hätten 2023 1,7 Millionen Gäste die acht Standorte des Verbands besucht, bei der Aufschlüsselung nach Häusern warte man auf die Freigabe des Ministeriums, hieß es.
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Also mehr Erfolgsmeldungen – u. a. zu einem Gastspiel der KHM-Schätze in Seoul, das auch als Tourismus-Zugpferd für den asiatischen Markt wichtig sei, und der Kooperation mit der New Yorker Frick Collection, wo derzeit noch Giorgiones Hauptwerk „Die drei Philosophen“ gastiert.
Umgekehrt habe man dem KHM kein Leihansuchen für jene Ausstellung ausgeschlagen, die im Herbst einen glänzenden Schlusspunkt zu Haags Ära setzen soll: „Rembrandt – Hoogstraten“ (ab 8. 10.) wird den Umgang des niederländischen Meisters und dessen Schülers mit Farbe beleuchten. Es sei die erste Ausstellung überhaupt, die das KHM Rembrandt widme.
Zuvor wirft noch die Schau „Holbein. Burgkmair. Dürer.“ Blicke auf die „Renaissance im Norden“ (19. 3.–30. 6.). Dass die erste monografische Ausstellung einer historischen Künstlerin – ein oft geäußerter Wunsch an das von einer Frau geführte KHM – erst im Herbst 2025 eröffnet, läge an der Wissenschaft: Zur Malerin Michaelina Wautier habe man noch mehr Material zusammentragen wollen, erklärte Haag. „Natürlich wäre es schön gewesen, wenn ich diese Ausstellung eröffnen kann“, erklärte die Museumschefin. „Doch Sie kennen mich: Mir geht es um die Sache, nicht um meine Person.“
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