Xaver Bayer erhält Österreichischen Buchpreis

Xaver Bayer erhält Österreichischen Buchpreis
Für "Geschichten mit Marianne" ausgezeichnet / Der Debütpreis geht an Leander Fischer und seine "Forelle"

Seit 50 Jahren schreibt sie, täglich schreibt sie, manchmal ist sie verzagt, weil der Erfolg ausbleibt – aber heuer hat die Vorarlbergerin Monika Helfer ihren ersten Bestseller gelandet, „Die Bagage“. Der Roman ist noch dazu eine seltene Essenz: Ahnenforschung auf nur 150 Seiten, so viel Leben und Tote, das schaffen wenige ... Aber mit dem Österreichischen Buchpreis wurde Montag Xaver Bayer für „Geschichten mit Marianne“ aus dem Salzburger Jung und Jung Verlag ausgezeichnet.

Eine Überraschung.

Bayer - Foto oben - ist bekannt dafür, dass man ihn schreibend in Tankstellen, Tschocherln, Kantinen und Einkaufszentren antreffen kann. Zu Hause kann er nicht schreiben.

Es hat die Jury beeindruckt, dass bei dem 43-jährigen Wiener alles harmlos anfängt. Da holt etwa der Ich-Erzähler für seine Freundin Marianne Sirius-Camembert und fährt dann mit dem Lift zu ihr in den elften Stock, aber der Lift fährt weiter, 50. Stock, 98. Stock ...

20 Mal geht das so, 20 Erzählungen, die immer neu ansetzen. Aus der Jury-Begründung: „Die literarische Moderne wird in diesen Geschichten aufgerufen und souverän in unterschiedlichen Genres eingesetzt – von Horror bis Fantasy.“

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Den Preis fürs beste Debüt (und damit 10.000 Euro) bekommt Leander Fischer für „Die Forelle“ aus dem deutschen Wallstein Verlag.

Der Roman des 28-jährigen Oberösterreichers ist – so die Jury – „nicht nur für kunstsinnige Fliegenfischer ein literarischer Leckerbissen. Er lässt sich auch als Antiheimatroman lesen, mit Bierdunst und Waldsterben.“

Vorrangig werden auf fast 800 Seiten Köder gebunden, wobei die Flügel der vermeintlichen Fliegen aus blonden Haaren geformt werden müssen.

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