Buchkritik: Wolfgang Popp und "Die Ahnungslosen"
Das Ungewisse als Lebenselixier: Wolfgang Popp hat darüber „Die Ahnungslosen“ geschrieben. Der Wiener könnte als ORF-Star betrachtet werden. Wird er nicht. Will er bestimmt nicht. Aber die Romane, die der Kulturredakteur von Ö1 schreibt, haben eine sprachliche Qualität erreicht, da können sich hauptberufliche Autoren verstecken. Keines seiner Bilder ist schief – Erinnerungen sind bei ihm rot und jucken wie Insektenstiche (und so soll es sein).
Anklopfen
Was, wenn man sein Geburtsdatum ins Telefon tippt? Wer hebt ab? Das ist eine der Unvorhersehbarkeiten, denen Popps Roman (sein vierter) nachgeht – und in diesem Fall in einem Papiergeschäft landet. Auch wird bei den Ruinen von Angkor Wat, wohin eine Jüdin aus Wien vor den Nazis flüchtete, an der Tür die Liebe anklopfen; und und und... und alle Fäden hängen zusammen und kommen zusammen. Zwiebelschneiden hilft übrigens gut gegen Traurigkeit.
Wolfgang Popp:
„Die
Ahnungslosen“
Edition Atelier.
280 Seiten.
24 Euro.
KURIER-Wertung: ****
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