Buchkritik: Paolo Rumiz wandert auf der "Via Appia"

Buchkritik: Paolo Rumiz wandert auf der "Via Appia"
Ein Versuch, sich die mamma aller europäischen Straßen wieder anzueignen.

Die Italiener haben den Po vergessen, es gibt keine speziellen Landkarten, keine Informationen über Strände, Restaurants.  Der Triestiner Journalist Paolo Rumiz  - Foto oben - hat ihn bereist („Die Seele des Flusses“) ... und danach ist  er mehrmals auf der Via Appia von Rom nach Brindisi gegangen. 2000 Jahre alt ist sie, 550 Kilometer lang.
Die mamma aller europäischen Straßen. Auch sie vergessen, zum Teil zerstört, aber – wie der Po – ein Wunder. Rumiz’ Spurensuche ist als Rückeroberung gedacht. Er fühlte sich wie ein Sioux, der sich verlorene Gebiete wieder aneignet. Seine Reisereportage fordert andere Indianer (Italiener) zur Rebellion auf.
Die Via Appia versteckt sich in Feldern, hinter Zäunen, unter der Autobahn, bei illegal gebauten Villen. Manchmal würde ein starker Rasenmäher reichen, um sie zu befreien.

 

Paolo Rumiz:
„Via Appia“
Übersetzt von
Karin Fleischanderl.
Folio Verlag.
336 Seiten.
25 Euro.

KURIER-Wertung: ****

 

Kommentare