Pointierte Wortklaubereien von einem, der alles außer Oberlehrer ist
Wolfram Kautzky ist ein Kolumnist für alle Fälle. Wenn Sie etwas lernen wollen – lesen Sie Kautzky.
Wenn Sie herzlich lachen wollen – lesen Sie Kautzky.
Wenn Sie sich einfach darüber freuen wollen, dass es in einer Welt, in der erbittert um alles und jeden gestritten wird, jemanden gibt, der sich einem emotionsgeladenen Thema wie „Gendern“ furchtlos, launig und schlau nähert – lesen Sie Kautzky.
Wolfram Kautzky war einmal Gymnasiallehrer. Nie aber war er ein Oberlehrer.
Bei Wolfram Kautzky ist sogar Latein lustig, wie man viele Jahre in seinen KURIER-Kolumnen „Nuntii Latini“ lesen konnte.
Seit zwei Jahren gibt er nun auf der KURIER-Debattenseite in seiner Kolumne „Wortklauberei“ jeden Mittwoch Auskunft über allerhand sprachlichen Sinn und Unsinn.
Eine Auswahl liegt nun als Buch vor. Neudeutscher Unfug, sprachliche Hoppalas, widersinnige Sprachmoden und allerhand -ticks werden da unter die Lupe genommen. Manchmal muss man dabei lauthals lachen, oft schmunzelt man leise – und hin und wieder erleichtert. Wenn etwa sprachliche Unfälle von Medien-Kollegen (natürlich nicht namentlich) launig, aber niemals böse kommentiert werden. Man erinnert sich, welchen Blödsinn man selbst schon in die Tastatur geklopft hat, und ist froh, wenn’s diesmal einen anderen erwischt hat.
Nebenbei serviert
Kautzky ist kein Pointenschleuderer. Die Pointe gibt’s, aber sie wird nicht geschleudert, sondern sanft, fast nebenbei serviert.
Ebenso wie heikle Themen. Etwa rund ums eingangs erwähnte Gendern. Um dieses zu vermeiden, schreibt er, werde oft das Mittelwort der Gegenwart verwendet. „Studierende“, „Radfahrende“. Dieses beschreibe im Deutschen aber einen aktiven Vorgang, der unmittelbar stattfindet. Was also, wenn der Radfahrende vor der Ampel stehen bleibt? Ist er dann noch ein Radfahrender oder doch ein Radstehender?
Was ein anständiges Sprachkolumnenbuch sein will, hat natürlich auch eine Hommage an Entenhausen-Übersetzerin Erika Fuchs zu bieten. Ihre besondere Schöpfung, die Verbform ohne Personalendung, nennt man ihr zu Ehren „Erikativ“.
Seufz.
Grins.
Anders gesagt: Ente gut, alles gut.
Kommentare