Für Gedichte gegen den Weltuntergang kann es im Grunde genommen zwar keinen falschen Zeitpunkt geben, der jetzige ist aber besonders richtig. „Try praying. Gedichte gegen den Weltuntergang“ kann man, wie so viele Texte Bergs, auf verschiedene Arten lesen.
Subversiv sind sie auf jeden Fall. Eine berückende Mischung aus ein bisserl böse und stellenweise wunderschön. „Noch ein AI-Gedicht (auch wieder nur von mir)“ etwa handelt von den letzten Sekunden vor dem Sterben – denkt man da an die große Liebe? An warme Wiesen? Oder doch an irgendwas mit Internet? Schön heimatkritisch ist das Schweiz-Spottlied „Ein Schweiz-Gedicht (Es beinhaltet eine Katastrophe)“. Beinahe tröstlich hingegen ist „Ein Gedicht vom Tod (von ihm geschrieben)“, das mit fast liebevollen Zeilen endet: „Ein Dasein ist eh viel zu lange. Warum seid ihr denn bloß so bange?“