Autor Veit Heinichen über 20 Jahre Commissario Laurenti

Autor Veit Heinichen über 20 Jahre Commissario Laurenti
KURIER-Gespräch mit Veit Heinichen: Fall 11 reicht ins besetzte Triest zurück, womit sich deutsche Historiker selten beschäftigen.

Seit 20 Jahren ermittelt Commissario Laurenti in Triest und Umgebung. Jetzt hat ihm Veit Heinichen zum elften Mal Gelegenheit dazu gegeben. Die Vorarbeit waren Gespräche mit 110 Zeitzeugen.

Es geht um Himmler und Globocnic und andere Nazi-Führer, die Massaker im Karst bzw. im Vorort Opicina ermöglichten. Das Know-how für Verbrennungsöfen wurde aus Treblinka ins KZ in der Reisfabrik importiert.

Um italienische Verräter geht es und um Partisanen: „Entfernte Verwandte“ einer ehemaligen Kämpferin gegen die Nazis glauben, 75 Jahre später mittels Armbrust Rache nehmen zu müssen – wobei ihre alte Tante mittlerweile versteht, kein Recht auf Gewalt zu haben: „Vergiss es, niemand ist unschuldig.“

Deutsche Historiker waren bisher nicht so fleißig mit der Geschichte im besetzten Triest beschäftigt. Veit Heinichen könnte helfen.

KURIER: Sie haben dem Roman ein Zitat von Graham Greene vorangestellt: „Unschuld ist eine Form von Geisteskrankheit.“ Darf ich Sie bitten, diesen Satz in Verbindung zum Buch zu bringen, ohne mir zu erklären, dass das Buch die Verbindung ist?

Veit Heinichen: Das Buch ist die Verbindung.

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