Oft weiß man nichts über die eigenen Eltern, und genauso oft beginnt man sich erst dann für ihr Leben zu interessieren, wenn es zu spät ist. Wenn sie einem nichts mehr darüber sagen können. Vielleicht wollten sie einem aber auch schon zu Lebzeiten nicht viel darüber sagen.
In Kurt Palms Fall war es wohl ein bisserl von beidem. 1955 in Vöcklabruck geboren, wuchs er als Sohn von Ana und Stjepan Palm aus Jugoslawien auf, die ihre Namen in Anna und Stefan ändern ließen und nicht wollten, dass ihr Sohn den anderen Kindern von seiner Leibspeise Bohnennudeln erzählte – er solle doch lieber Schnitzel sagen. Österreicher sein, um jeden Preis.
Was hatten die Eltern davor erlebt und was hatten sie zu verbergen? „Jede Familie hat ihr Lebensthema. Bei der einen ist es die Arbeit, bei der anderen der Alkohol, bei der dritten der Suizid, bei der vierten Verlust. In meiner Familie war von allem etwas dabei.“