Clemens J. Setz hat wieder Gedichte versteckt
Nie wieder Gedichte in Buchform, lautete Clemens J. Setz’ Credo.
Schließlich sei das die beste Art, Gedichte zu verstecken. Nun hat Setz es wieder getan: Gedichte zwischen Buchdeckeln versteckt. Noch dazu Poesie, die einem Konkurrenzmedium zum gedruckten Wort entstammt: Dem Internet, genauer Twitter. Was für ein Anachronismus! Lyrik boomte zuletzt in den sogenannten sozialen Netzwerken.
Auch Setz hat Gedichte auf Twitter veröffentlicht. Er dürfte geahnt haben, dass Elon Musk und das X-Imperium dem ein Ende setzen werden: Er hat seine und andere Beiträge gespeichert und nun auf dem Old-School-Medium Papier veröffentlicht.
Originell, sprühend, experimentierfreudig. Nebenbei erzählt er in „Das All im eigenen Fell“ die Geschichte der Gattung Twitter-Poesie, der man nachsagt, aufgrund der Zeichenbegrenzung so kreativ zu sein. Lang vor Twitter, nämlich vor über 110 Jahren, entstand übrigens die Sechs-Wörter-Geschichte Zu verkaufen: Babyschuhe, nie getragen. Kreativ, ganz ohne oktroyierte Zeichenbegrenzung.